Abgasmanipulation

In der Affäre um geschönte Abgaswerte von Dieselfahrzeugen aus dem Volkswagen-Konzern bei US-Tests hat sich in Deutschland auch der Verband der Automobilindustrie (VDA) zu Wort gemeldet. Solche Praktiken dürften nicht hingenommen werden, heißt es in einer Presseerklärung, in der sich der Branchenverband nicht dazu durchringen kann, VW namentlich zu nennen. Die Rede ist nur von einem „Unternehmen“.

Der VDA spricht sich für eine Aufklärung der Täuschung aus, aber auch für eine differenzierte Beurteilung unterschiedlicher Sachverhalte. Die Manipulation durch eine Software, die erkennen kann, ob sich ein Auto gerade im Alltagseinsatz oder auf dem Prüfstand befindet, habe nichts mit der Dieseltechnologie an sich zu tun, betont der VDA.

Im Gegenteil: Die deutschen Autohersteller hätten die moderne Diesel-Technologie entwickelt, die zu niedrigsten Schadstoffemissionen führe. Moderne Dieselantriebe seien für die Erreichung der europäischen Klimaschutzziele unverzichtbar, heißt es.

Verbrauch und Emissionen unterliegen im Straßenverkehr erheblichen Schwankungen, stellt der Verband klar. Eine Abweichung von den auf dem Prüfstand unter Idealbedingungen ermittelten EU-Normwerten sei allein schon aus physikalischen Gründen auf der Straße „nicht zu vermeiden und rechtmäßig“. Zu diesen Abweichungen trügen vor allem unterschiedliche Fahrweisen sowie Verkehrs- und Witterungsbedingungen bei. Dies gelte für alle Antriebsarten. Der VDA verweist abschließend auf Pläne für einen neuen Verbrauchstest (WLTP) sowie Abgasmessungen auf der Straße (RDE-Regulierung), die die Unterschiede zwischen Prüfstand und Straße künftig verringern helfen sollen.

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