Caravan-Salon 2016 – Größer und vielfältiger denn je

Caravan-Salon 2016 – Größer und vielfältiger denn je. Es läuft rund bei den Herstellern von Reisemobilen und Caravans. Rollende Behausungen für den Urlaub sind bei den Kunden gefragt wie selten zuvor. In den ersten sieben Monaten dieses Jahres wurden etwa in Deutschland mehr Freizeitfahrzeuge neu zugelassen als je zuvor. Kein Wunder, dass auch der Caravan Salon in Düsseldorf (27.8.–4.9.) zum 55. Geburtstag der weltgrößten Messe rund um den mobilen Urlaub wieder neue Rekordzahlen vorweisen kann und mit einer zusätzlichen Halle größer denn je sein wird.

Vario Perfect 1200 Platinum
Vario Perfect 1200 Platinum

Die Veranstalter erwarten mehr als 200.000 Besucher. 590 nationale und internationale Aussteller mit 130 Caravan- und Reisemobilmarken ihre Produkte und Modelle in zwölf Hallen sowie dem Freigelände. Auf über 210.000 Quadratmetern werden rund 2100 Freizeit-Fahrzeuge in allen denkbaren Größen und Varianten zu sehen sein.

Die meisten Kunden denken kostenbewusst und praktisch. Sie achten daher auch auf die Abmessungen. Alltagstaugliche Mobile liegen daher nach wie vor im Trend: Etwa Camping-Busse, wenig charmant auch einfach „ausgebaute Kastenwagen“ genannt, oder Teilintegrierte.

Hymer Duomobil B-DL 534
Hymer Duomobil B-DL 534

Die neue Generation von Freizeit-Mobilen kennzeichnen eine gewichtsoptimierte Bauweise und Leichtbaulösungen, schließlich soll bei vielen Mobilen wegen der europäischen Führerscheinregelung die 3,5 Tonnen-Grenze nicht gesprengt werden. In Kombination mit aerodynamischem Design sorgt das auch für günstigen Kraftstoffverbrauch.

Hymer Duomobil B-DL 534
Hymer Duomobil B-DL 534
Ford Nugget
Ford Nugget

Im Innenraum stehen praxisorientierte Raumaufteilungen und neue Detaillösungen im Mittelpunkt. So verbaut beispielsweise Hobby etwa mittlerweile den Kühlschrank auch im Dachbereich. Ergänzt werden sie durch funktionales Design und eine zunehmend „vernetztere“ Technik, nicht nur im Bereich der Unterhaltungs- und Informationstechnik.

Immer mehr Hersteller von Reisemobilen setzen auf miteinander kommunizierende Geräte und eine digitale Steuerung der Bordtechnik. Heizungen und Klimaanlagen können so etwa per Smartphone oder Tablet mobil kontrolliert oder gesteuert werden. Bei Hobby und LMC beispielsweise lassen sich jetzt die Füllstände von Wasser- und Abwassertank auf dem Smartphone abgelesen, auch die Brennstoffzellen von Efoy können mobil bedient werden.

Mercedes-Benz Marco Polo
Mercedes-Benz Marco Polo

Bei den „Dickschiffen“, den Integrierten, gibt es die absenkbare Schlafstatt über den Sitzen des Fahrerhauses ja schon etwas länger. Denn die Idee hat durchaus etwas für sich. Tagsüber hängt die Schlafstatt Platz sparend unter der Decke und wird lediglich zur Nachruhe abgesenkt. Mittlerweile werden Hubbetten nicht nur in der Front installiert. Bei den Teilintegrierten gibt es mittlerweile eine reichliche Zahl anderer Lösungen, etwa als Doppelbett im Heck oder auch als einzeln absenkbare Liegeflächen. Bei dem Integrierten Hymer Duomobil B-DL 534 liegt das mit einem Längs-Einzelbettenauszug ausgestattete Hubbett über dem Fahrerhaus. In der Höhe variabel einfahrende Einzelbetten bietet der Roller Team Granduca 284 TL. So ist entweder ein bequemer Einstieg möglich oder – bei hochgestelltem Bett – ein großer Heckstauraum realisierbar.

VW T6 California
VW T6 California

„Teilintegrierte und Kastenwagen zählen zu den absoluten Publikumslieblingen. Sie machen etwa 70 Prozent der Zulassungen aus“, erklärt CIVD-Geschäftsführer Hans-Karl Sternberg. Campingbusse mit Aufstell- oder Hochdach stehen nicht nur bei jungen Familien, die solche Fahrzeuge auch im Alltag nutzen können, hoch im Kurs. Zunehmend entscheiden sich auch wieder ältere Käufer, die in der Vergangenheit mit größeren Reisemobilen unterwegs waren, für einen Van. Seine handlichen Abmessungen machen die Reise – und vor allem die Parkplatzsuche – mit ihm doch etwas unproblematischer.

Platzhirsche sind Ford mit dem Euroline und dem Nugget, der in diesem Jahr seinen 30. Geburtstag feiert, Mercedes-Benz mit dem Marco Polo und dem Marco Polo Activity sowie Volkswagen mit dem Multivan und der California-Baureihe. Zudem buhlen etliche Ausbauer um die Gunst der Käufer. Die Kastenwagen-Ausbauten sind so beliebt, dass ihnen die Messe in diesem Jahr in der Halle 15 ein eigenes Refugium bietet.

Der Marktführer in dieser Klasse, die Firma Pössl, stellt in Düsseldorf ihren ersten kompakten Camper auf Basis des Citroen Spacetourer mit herausnehmbarem Küchenblock vor. Er dürfte vor allem mit seinem Einstiegspreis von unter 40 000 Euro punkten.

Dethleffs Globebus
Dethleffs Globebus

In Düsseldorf stellt Westfalia seine eine komplett überarbeitete Produktfamilie vor. Die Modelle Amundsen 600 D und Amundsen 640 E wurden einer kompletten Neuentwicklung unterzogen und bekamen ein neues Innenraumkonzept mit Oberflächen in Holzoptik und unifarbenen Flächen.

Der Hymervan Grand Canoyn S ist der erste Kastenwagen-Ausbau des in Bad Waldsee beheimateten Traditionsunternehmens auf Basis eines Mercedes-Benz. Er ist, wie auch weitere Vans auf Sprinter-Basis, gegen Aufpreis mit Allradantrieb zu haben.

Etwas preiswerter kommt man mit Ausbauten auf Basis des Fiat Ducato weg, den es jetzt auch mit die Euro-6-Norm erfüllenden Motoren gibt. Zu den Angeboten gehören der Bürstner Citycar, der Avanti L von La Strada, der Malibu Van und der Weinsberg Caratour.

Mercedes-Benz G-Klasse mit G-Box von Ququq
Mercedes-Benz G-Klasse mit G-Box von Ququq

Am anderen Ende der Skala rangieren – preislich und von den Abmessungen her – die in Halle 14 gezeigten Luxus-Liner. Einer von ihnen ist der Perfect 1200 Platinum von Vario Mobil. Basis ist ein Lkw-Chassis eines Mercedes Actros mit 428 PS. Der Aufbau verfügt über drei seitlich ausfahrbare Erker zur Erweiterung des Wohnraums im Stand. In die Heckgarage passt locker auch ein Mercedes-Benz SL Roadster. So viel Luxus hat natürlich seinen Preis: Rund 1,2 Millionen Euro sind für das Prachtstück unter den rollenden Behausungen fällig.

Außer auf die kommende Saison blickt die Branche auch zurück. Eine Oldtimer-Show lädt in Düsseldorf zur Zeitreise durch fünfeinhalb Jahrzehnte Caravaning-Geschichte ein. Eine eigene „Starter-Welt“ will zudem Neueinsteigern ins mobile Reisen wichtiges Know-how vermitteln.

Der Caravan-Salon in Düsseldorf ist von 27. August bis 4. September, jeweils von 10 bis 18 Uhr für das Publikum geöffnet.

gp/amp