Rebenland Rallye 2017 – Herzschlagfinale geht an Baumschlager

 

Raimund Baumschlager Pirmin Winkelhofer
Raimund Baumschlager Pirmin Winkelhofer
Knapp geschlagen Gerwald Grössing
Knapp geschlagen Gerwald Grössing

Rebenland Rallye 2017 – Herzschlagfinale geht an Baumschlager. Er siegte mit den Nerven eines Champions. Zum Auftakt der heimischen Rallye-Staatsmeisterschaft präsentierte sich das Rebenland mit dem Start- und Zielort der Marktgemeinde Leutschach an der Weinstraße in schon gewohnt wunderbarer Atmosphäre. Dazu gab es an beiden Rallyetagen ideale Wetterbedingungen mit frühsommerlichen Temperaturen um rund 10 bis 12 Grad Celsius. Die Rebenland-Rallye feierte seit ihrem Bestehen heuer bereits den sechsten Geburtstag und war für die 82 Teilnehmer aus 9 Nationen sowie für die rund 20.000 Fans ein erster echter Höhepunkt im heimischen Motorsportgeschehen.    

Zum sechsten Mal wurde die Rebenland-Rallye heuer gefahren. Und ohne Umschweife muss man sagen – so spannend wie diesmal war’s noch nie. Schon das Rekord-Nennergebnis mit 91 Anmeldungen, darunter drei World Rally Cars und 12 R5-Boliden, stellte großen Sport in Aussicht. Vorweg: Die Teams hielten sich an die zu erwartende Dramaturgie. Von der ersten Sekunde an regierte „General Bleifuß“ den Saisonauftakt zur österreichischen Staatsmeisterschaft. Schon die ersten drei Sonderprüfungen zeigten mit Raimund Baumschlager (Skoda Fabia R5), Hermann Neubauer (Ford Fiesta WRC) und Andreas Aigner (Skoda Fabia R5) drei verschiedene Piloten an der Spitze. In weiterer Folge gelang es jedoch dem regierenden Staatsmeister Hermann Neubauer, sich ein wenig abzusetzen, während sich auf Platz zwei Gerwald Grössing (Ford Fiesta WRC) und knapp dahinter Baumschlager festsetzen konnten. Dass der steirische Lokalmatador Andreas Aigner nicht auf dem Podest stand, lag an einem Missgeschick am Ende des ersten Tages, bei dem er mit seinem Auto ausritt und so das Ziel der letzten Sonderprüfung nicht erreichte. Zwar konnte er am zweiten Tag wieder starten, jedoch mit 5 Minuten Strafzeit – umso erstaunlicher, dass Aigner noch Platz fünf holte. So blieb es Niki Mayr-Melnhof vorbehalten, sich als bester Steirer zu positionieren und seinen Ford Fiesta R5 am Ende als Gesamtdritter aufs Siegespodest zu pilotieren.

Finale furioso

Erstes Podium für Niki Mayr Melnhof
Erstes Podium für Niki Mayr Melnhof im R5
Andreas Aigner Ilka Minor Skoda Fabia R5 mit Auftaktüberschlag auf P5
Andreas Aigner Ilka Minor Skoda Fabia R5 mit Auftaktüberschlag letztendlich auf P5

An der Spitze freilich sollte es noch rund gehen. Hermann Neubauer verwaltete seinen Vorsprung vorerst geschickt, obwohl er mit einem Wasserpumpen-Problem haderte und deshalb motorschonend unterwegs war. Dahinter rieben sich Grössing und Baumschlager immer mehr auf. Als Neubauer jedoch drei Prüfungen vor Schluss völlig überraschend mit ausgerissenem Rad neben der Strecke stand, hatte die Rallye ihren Umsturz und zugleich den ganz großen Showdown. Denn die beiden Sieganwärter lagen mittlerweile auf nur noch 1,6 Sekunden beisammen. Auf der drittletzten Prüfung „brannte“ Grössing Baumschlager 7,1 Sekunden auf. Auf der vorletzten SP schlug Baumschlager seinerseits mit 7,2 Sekunden Vorsprung auf Grössing zurück – womit vor den allerletzten neun Wertungskilometern wiederum nur 1,5 Sekunden zwischen den beiden Toppiloten lagen und das Finale zur endgültigen Nervenschlacht mutierte . . . die Grössing gegen den 13-fachen Staatsmeister verlor – Baumschlager kam 5,5 Sekunden schneller ins Ziel als der WRC-Pilot, dem zu allem Überdruss auch noch eine 10-Sekunden-Strafe wegen eines Frühstarts umgehängt wurde (welche aber letztendlich für das Endergebnis unerheblich war). Mit nunmehr fünf Siegen ist Raimund Baumschlager der unumschränkte Regent des Rebenlandes.

Rebenland-Rallye 2017, Endstand:

  1. Raimund Baumschlager/P. Winklhofer A/D      Skoda Fabia R5         1:36:58,5 Std 2. Gerwald Grössing/Josefine C. Beinke      A/D         Ford Fiesta WRC          +14,0 Sek 3. Niki Mayr-Melnhof/Leop. Welsersheimb   A/A          Ford Fiesta R5            +1:13,1 Min 4. Krisztian Hideg/Istvan Kerek                     Kr/Kr       Mitsubishi Evo IX         +5:44,3 Min 5. Andreas Aigner/Ilka Minor                         A/A         Skoda Fabia R5           +5:57,5 Min 6. Hermann Gaßner/Karin Thannhäuser       D/D         Mitsubishi Evo X           +5:58,1 Min 7. Gerhard Aigner/Marco Hübler                   A/A         Ford Fiesta WRC        +6:04,9 Min 8. Andras Hadik/Krisztian Kertesz                 H/H         Ford Fiesta R5              +7:11,5 Min 9. Vlastimil Majercak/Michaela Vejackova    Sk/Sk      Ford Fiesta R5             +7:44,5 Min 10. Daniel Wollinger/Patrick Forstner              A/A          Renault Clio R3            +8:11,3 Min

Sonderprüfungsbestzeiten: Hermann Neubauer 7, Raimund Baumschlager 3, Gerwald Grössing 2, Niki Mayr-Melnhof 1, Andreas Aigner 1, Marijan Griebel 1 – SP 12 wurde abgesagt

Die wichtigsten Ausfälle: Christoph Zellhofer (Motorschaden/SP 15), Marijan Griebel (Techn. Defekt/SP 14), Christoph Lieb (SP 14), Hermann Neubauer (Unfall/SP 13), Gerald Rigler (Unfall/SP 13), Roland Stengg (Techn. Defekt/SP 13), Ossi Posch (Techn. Defekt/SP 13), Anton Reiswenhofer (Techn. Defekt/SP 10), Peter Ölsinger (Techn. Defekt/SP 9), Luca Waldherr (SP 4), Herbert Weingartner (SP 4), Rene Thiede (SP 1) Punktestände ORM: 1. Raimund Baumschlager 28, 3. Gerwald Grössing 19, 3. Niki Mayr-Melnhof 17.

ORM-2WD: 1. Daniel Wollinger 28, 2. Michael Kogler 20, 3. Julian Wagner 16..

Junioren-Staatsmeisterschaft: 1. Julian Wagner 25, 2. Kristof Klausz 18, 3. Lukas Carlos Stengg 15.

Rallye Cup der AMF, Div. 1: 1. Martin Kalteis 25, 2. Günter Knobloch 18, 3. Johann Derler 15. – Div. 2: 1.Bernd Gebetsberger 25, 2. Enrico Windisch 18, 3. Michael Röck 15.

Historic Rallye Staatsmeisterschaft: 1. Kris Rosenberger 28, 2. Gert Göberndorfer 20.