100 Jahre Vierventil-Motoren von Opel

Vor 100 Jahren baute Opel den ersten Motor mit Vierventil-Technik. Die jüngsten Entwicklungen in dieser langen Tradition sind die neuen aufgeladenen 1,6-Liter-Benzin- und Dieseltriebwerke, mit denen Opel die Erneuerung des Antriebsportfolios eingeläutet hat, sowie der kompakte 1,0-Liter-Dreizylinder-Turbo, der im September auf der IAA Weltpremiere hatte.

Die Geschichte der Vierventil-Motoren begann 1913, als Opel eine neue Generation von Rennwagen für den Großen Preis von Frankreich entwickelte, einem Vorläufer heutiger Formel-1-Rennen. Opel baute insgesamt drei dieser Fahrzeuge, die wegen des strengen Gewichtlimits lediglich 1.000 Kilogramm wogen. Die eigentliche Revolution fand jedoch unter der Haube statt, denn dort sorgte ein innovativer Vierzylindermotor für Vortrieb. Neben einem Kurbelgehäuse aus Aluminium und einer obenliegenden Nockenwelle verfügte der 4,5 Liter große und 110 PS starke Motor über jeweils zwei Einlass- und zwei Auslassventile pro Zylinder. Der erste Opel-Verbrennungsmotor mit vier Ventilen pro Zylinder war geboren.

Opel entwickelte das Konzept im darauf folgenden Jahr weiter und schuf das hubraumstärkste Fahrzeug der Unternehmensgeschichte: den „Opel Rennwagen" oder auch „Das grüne Monster". Der Vierventiler verfügte über monstermäßige 12,3 Liter Hubraum und leistete für damalige Verhältnisse sagenhafte 260 PS. In den 1920er Jahren kamen Vierventil-Motoren aus der Mode und es dauerte bis in die späten 1950er Jahre, bis sie im Rennsport wieder auftauchten. Über den „Umweg" Rallyesport setzte Opel ab 1979 auch wieder bei Straßenmodellen auf diese Technologie.

In den 1980er Jahren wurden die Vierventil-Motoren dann immer beliebter – nicht nur wegen ihres PS-Vorteils, sondern auch aufgrund ihres geringeren Verbrauchs und niedrigerer Abgas-Emissionen. Als Opel 1988 den legendären Kadett GSi 16V präsentierte, avancierte das erste Vierventil-Volumenmodell der Marke direkt zu einer Ikone. Technologisches Highlight des von Dr. Fritz Indra konstruierten Hochleistungsmotors war sein Zylinderkopf aus Aluminium, der in Zusammenarbeit mit der berühmten englischen Rennmotoren-Schmiede Cosworth entwickelt worden war.

Opel führte die Vierventil-Technologie rasch im gesamten Antriebsportfolio ein. So kamen auch die für ihren seidigen Motorlauf bekannten Reihen-Sechszylinder des Omega und der Oberklasse-Limousine Senator ab 1989 in den Genuss von vier Ventilen pro Zylinder. Der 2.0 16V aus dem Kadett GSi lieferte wiederum die Basis für den ersten Turbobenziner von Opel, der 1991 im Calibra Turbo 4×4 auf der IAA Weltpremiere feierte. Bemerkenswert an dem 150 kW/204 PS starken 2.0 16V Turbo war nicht nur das hohe Drehmoment von 280 Nm, sondern auch die Tatsache, dass Turbolader und Auspuffkrümmer in einem einzigen Bauteil zusammengefasst waren. 

Im Jahr 1996 erreichte der Ruf von Opel, innovative Vierventil-Motoren zu bauen, einen neuen Höhepunkt. Als erster Automobilhersteller kombinierte das Unternehmen die Vorteile der Vierventil-Technologie mit der Diesel-Direkteinspritzung und der Turboaufladung. Die Ecotec DI 16V-Dieselmotoren lieferten bereits bei niedrigen Drehzahlen ein hohes Drehmoment und bestachen zugleich durch ein Minimum an Verbrauch und Emissionen.

Die Einführung der völlig neuen Vierzylinder-1.6 CDTI-Turbodiesel zum Jahresbeginn 2013 macht deutlich, dass Opel auch künftig eine führende Rolle bei der Entwicklung moderner Dieselmotoren spielen wird. Dank des Aluminiumblocks und der Closed-Loop-Verbrennungssteuerung erfüllt der neue 1.6 CDTI als erster Dieselmotor von Opel die künftige Euro-6-Abgasnorm und steht für Umweltfreundlichkeit, geringen Verbrauch sowie hohe Leistungs- und Drehmomentdichte.