AVL und voestalpine fahnden nach H2-Innovationen

AVL und voestalpine fahnden gemeinsam nach H2-Innovationen innovativer Start-ups oder junger Unternehmen. Mit einer neuen Initiative will das Mobilitätsunternehmen AVL – internationaler Vorreiter bei Wasserstofftechnologien – in Kooperation mit dem „new business incubator“ der voestalpine diese Hürden für Jungunternehmen senken.

Überall dort einsetzbar, wo es auch Gas ist: Wasserstoff wird eine verheißungsvolle Zukunft prognostiziert.

Wasserstoff wird eine Schlüsselrolle attestiert, um den Energiebedarf von morgen zu decken. Gewonnen aus Wind, Sonne oder Wasserkraft, kann man auf Basis der Elektrolyse Strom sogar in CO2-freien Wasserstoff verwandeln. Der Haken daran: Bis zu einem Drittel der nutzbaren Energie geht derzeit verloren. „Der Prozess ist noch aufwendig und energieintensiv. Daher arbeiten wir im kürzlich eröffneten Testfeld für Brennstoffzellen und Wasserstoff-Technologien an zukunftsorientierten Lösungen. Um den Wirkungsgrad deutlich zu erhöhen“, so Jürgen Rechberger, Vice President Hydrogen and Fuel Cell der AVL. Was es dafür braucht, sind innovative Ansätze und neue Ideen. Der steirische Technologiekonzern will dafür auch die Zusammenarbeit mit Start-ups suchen.

Die AVL-Wasserstoff-Infrastruktur, eine der modernsten der Welt, ist nun auch Start-ups zugänglich.

Schwieriger Markteintritt für Wasserstoff-Start-ups

Gerade die innovativen „Schnellboote“ sind von der Zukunftstechnologie nur wenig angetan. „Zum einen ist der Markt für Wasserstoffanwendungen aktuell noch überschaubar. Zum anderen ist die Entwicklung sehr kostenintensiv. Für Start-ups ist der Sektor daher bis dato nur wenig attraktiv“, erklärt Sebastian Jagsch, Leiter der AVL-eigenen Start-up-Plattform „Creators Expedition“. Man will nun mit einem breit angelegten Maßnahmenprogramm die Trendumkehr einleiten.

„Unser Ziel ist es, Innovationsimpulse im Bereich von Wasserstofftechnologien zu forcieren. Und Bewusstsein für die Möglichkeiten zu bilden, um schließlich einen niederschwelligen Zugang für Start-ups zu Wasserstoff-Technologien zu ermöglichen“, so Jagsch weiter. Bedeutet: Über die „Creators Expedition“ erhalten verheißungsvolle Start-ups nun Zugriff auf die unlängst eröffnete Wasserstoff-Testinfrastruktur der AVL. „Während die Start-ups – im Zuge der Kooperation – von unserer einzigartigen Wasserstoff-Infrastruktur profitieren und damit Entwicklungskosten extrem senken können, wollen wir gemeinsam mit den jungen Unternehmen Innovation forcieren“. Jagsch ortet eine Win-Win-Situation.

Kooperation mit voestalpine

Um die Potenziale des Wasserstoffs für junge Innovatoren breitenwirksamer sichtbar zu machen, kooperiert die AVL außerdem mit dem „new business incubator“ der Stahldivision der voestalpine. „Wir wollen abseits des Tagesgeschäftes neue Geschäftsmodelle entwickeln. Um innovative Produkte und Services außerhalb unseres bisherigen Kerngeschäftes zur Marktreife zu bringen. Das Thema Wasserstoff spielt auch in Linz eine wesentliche Rolle. So produzieren wir etwa am Standort in Linz in einer Pilotanlage Wasserstoff. Der kommt in den Prozesses der Stahlerzeugung zum Einsatz.“

Leiten die AVL-Initiative für Start-ups in Graz: Viktoria Ilger und Sebastian Jagsch

„Ein weiterer Schritt ist, in Richtung Verteilung von Wasserstoff nachzudenken. Und so die Idee zur Teilnahme am „Growth Garden“ in Kooperation mit der „Gründungsgarage“, dem Start-up-Supporter der Grazer Universitäten“, erklärt Elisabeth Arnold, Teamleiterin des „new business incubators“. Das Event soll angehenden Jungunternehmer als Einblick ins Wasserstoff-Business und zur Entwicklung von Ideen zum Wasserstoffnetz der Zukunft dienen. Dazu arbeiten Führungskräfte der AVL und der voestalpine drei Tage lang – von 3. bis 5. November – mit Studierenden an aktuellen Problemstellungen. „Wir wollen kreative Geister dazu motivieren, bestehende Problem zu hinterfragen und neue Ideen und Lösungen greifbar zu machen“, erklärt AVL-Manager Jagsch, weshalb AVL und voestalpine nach H2-Innovationen fahnden.