BMW M240i Coupé: Intakte Autowelt

Das neue 2er-Coupé von BMW, der M240i Coupé repräsentiert ein wenig die alte, intakte Autowelt. Speziell bei Puristen. Denn als leistungsstarkes Stufenheck-Coupé vertritt er einen klassischen Ansatz. Top-Vertreter der Bauraihe ist der M240i x-Drive. Mit Allradantrieb und 374 PS.

Er wirkt wie eine Kampfansage an die Welt der elektrifizierten SUV. Kompakter Zweitürer. Niedrig, kurz, lange Motorhaube und gedrungenes Heck. Klassische Proportionen. Im Vergleich zum Vorgänger ist er gewachsen. Das Design bleibt eigenständig, die Niere ist breit statt hoch, das Farbprogramm erstaunlich dünn.

Der seidenweich laufende Reihensechszylinder ist an die famose Achtstufen-Automatik von ZF gekoppelt. Damit spurtet der immerhin 1.765 Kilogramm schwere Zweitürer in nur 4,3 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Die Spitze ist bei 250 km/h abgeregelt. Es ist höchst eindrucksvoll, wie klang- und leistungsstark er sich dabei in Szene setzt. Wird das Auto gefordert, fließt allerdings bisweilen auch das Doppelte des Nennverbrauchs von lediglich 8,1 Litern durch die Einspritzdüsen.

BMW M240i x-Drive

Kurvengierig

Das Fahrwerk ist mit der hohen Leistung keineswegs überfordert. Souverän liegt das steife, kleine Coupé auf der Straße. Die Lenkung ist direkt, die Bremsen beißen kraftvoll zu. Das BMW M240i Coupé lässt sich – ganz intakte Autowelt – mit großer Präzision dirigieren. Die Auslegung ist auch dank des serienmäßigen Sperrdifferenzials kurvengierig. Wer mag, kann mit diesem Modell leicht Drifts hinlegen. Dass es keine Handschaltung mehr gibt, ist bedauerlich. Sie würde gut zum Charakter des Modells passen. Ein großes Lob aber für die Steuerung der obligatorischen Assistenzsysteme über einen zentralen Knopf. Damit lassen sich die oftmals lästigen Eingriffe mit einem einzigen Drücken abschalten.

Vorne sitzt man perfekt, die Sitze passen wie angegossen, das konservativ gezeichnete Armaturenbrett liefert die wesentlichen Informationen auf einen Blick. Auch die Rückbank ist kommod, nicht zuletzt wegen der guten Kopffreiheit und des im Vergleich zum Vorgänger deutlich gewachsenen Radstands.

Die klassischen Proportionen des neuen 2er-Coupé kontrastieren mit eher zerklüfteten Akzenten. Übrigens sollen die an den klassischen BMW 2002 erinnern. Auf dieses Modell verweisen unter anderem die vorderen Einfach-Scheinwerfer, die über die neuesten technischen Finessen verfügen.

Auf dem Markt ist das 2er-Coupé, das es auch noch als Einstiegs-Benziner und als Diesel gibt, fast konkurrenzlos. Schön, dass BMW noch ein derart puristisches Auto baut.