Dani Sordo gewinnt Deutschland-Rallye

Die WRC Rallye Deutschland sorgte mit Überraschungen und Spannung für puren Motorsport-Genuss auf höchstem Niveau. Bis zum vorletzten Renntag gab es keinen klaren Favoriten. Erst als ein kleiner Crash Jari-Matti Latvala in seinem Polo R WRC aus dem Rennen um den Sieg brachte, setzte sich Thierry Neuville (Ford) langsam vom Feld ab. Bereits am zweiten Renntag schied WM-Favorit Sébastien Ogier bereits auf der dritten Wertungsprüfung mit einem Aufhängungsschaden aus dem Rennen um das Podium aus. Am Ende der Rallye Deutschland siegte Dani Sordo im Citroen mit 53 Sekunden Vorsprung vor Thierry Neuville (Ford) und Mikko Hirvonen (Citroen) auf Rang drei mit zwei Minuten und 36 Sekunden Rückstand auf den Sieger.

Die Bedingungen bei der Rallye Deutschland waren extrem schlecht. Regen verwandelte die Strecke in den Weinbergen rund um Trier in glitschige Asphalt-Pisten. Wäre es die Formel1 könnte man sagen: Echtes Michael-Schumacher-Wetter. Den Sieg fuhren am Ende Dani Sordo (Citroen) und Thierry Neuville (Ford) unter sich aus. Dabei sah zunächst alles nach einem schwachen Rennen für Sordo aus. Doch am vorletzten Renntag meldete sich der Spanier wider Erwarten eindrucksvoll zurück und stellte den Kontakt zur Spitze her. 
Für Abwechslung der rund 200 000 Fans war also reichlich gesorgt. Allein auf der spektakulären Prüfung „Panzerplatte“ auf dem Truppenübungsplatz Baumholder säumten unzählige Menschen den Streckenrand. Es war zugleich mit 41,08 Kilometern die längste WP der Rallye. Mit wilden Drifts und dem legendären Sprunghügel „Gina“ sorgten die WRC-Besatzungen für Begeisterung bei den Fans.
Überschattet wurde das Wochenende von einem tödlichen Unfall. Bei einer privaten Oldtimer-Veranstaltung im Rahmen vom WRC-Lauf ereignete sich die folgenschwere Tragödie. Im strömenden Regen verlor ein Privatfahrer in seinem betagten Rallye-Boliden bei einem Sprung die Kontrolle und knallte gegen einen Baum. Er und sein Beifahrer starben. Die letzte Wertungsprüfung am Samstag wurde abgesagt. Am Sonntag wurden die zwei letzten WP der Rallye gefahren.
Jetzt blickt alles nach Australien. Dort hat Sébastien Ogier mit seinem Beifahrer Julien Ingrassia im Volkswagen Polo R WRC den zweiten Matchball, um vorzeitig die Rallye-Weltmeisterschaft für sich und Volkswagen zu gewinnen.