Der McLaren 600LT ist in 2,9 Sekunden auf 100 und rennt 328 km/h

McLaren 600LT_vorne oben

Der neue McLaren 600LT wird sein Debüt beim Goodwood Festival of Speed (12.-15.07.2018) geben. Mit dieser Nachricht in letzter Minute erhöht McLaren nochmal die Spannung auf das als schnellste und extremste straßenzugelassene McLaren-Sportserienmodell.

Die Leistungsdaten sind brachial

Der Mittelmotor-Supersportwagen, der auf einem Carbon-Monocoque aufbaut soll laut McLaren der neue Maßstab für den privaten Motorsport sein. Eine gewagte Behauptung in dem umkämpften Marktfeld – aber nicht unrealistisch. Die Leistung von 600 PS und einem Drehmoment von 620 Newtonmetern aus einem 3,8-Liter-Twin-Turbo-Motor lässt in Verbindung mit dem geringen Gewicht jedenfalls Katapultstarts vermuten. Dabei soll der 600LT viel mehr sein als das – auch wenn 328 km/h Höchstgeschwindigkeit zur nächtlichen Autobahnfahrt einladen. Der Leichtbau-Supersportwagen sprintet in 2,9 Sekunden auf Tempo 100 Kilometer pro Stunde und erreicht die 200km/h-Marke in 8,2 Sekunden. Mit 1247 Kilogramm Gewicht unterbietet er das 570S-Coupé um 100 Kilogramm. Die Kür heißt Leichtbau.

McLaren 600LT_auspuff
Die Auspuffe befinden sich vor dem mächtigen Leitwerk.

Bis zu 100 Kilogramm Anpressdruck bei 250 km/h

Mit Double-Wishbone-Aufhängungen aus der McLaren-Super-Series und versteiften Stabilisatoren peilt McLaren ein noch besseres Handling und höhere Kurvengeschwindigkeiten an. Die um acht Millimeter reduzierte Dachhöhe und die auf Wunsch bestellbare Erweiterung des aus Karbonfaser hergestellten Bodykits ermöglicht bis zu 100 Kilogramm Anpressdruck bei einem Tempo von 250 km/h. Das mit „ultraleicht“ angepriesene Handlung soll auch durch neue Schmiedefelgen unterstützt werden, deren Gewicht noch einmal reduziert wurde.

McLaren 600LT_Leitwerk
Flügel dienen nicht nur zum Fliegen sondern können auch Abtrieb liefern. In dem Fall 100kg bei 250 km/h!

Die 100 Kilo weniger auf den Hüften im Vergleich zum 570S-Coupé kommen aber nicht nur von der Karosserie

Das Monocell-II-Chassis ist 25 Prozent steifer als ein vergleichbares Aluminium-Monocoque und wiegt viel weniger. Im Innenraum wird auf jeglichen Schnickschnack verzichtet. Selbst die Teppiche fanden ihren Weg nach draußen, um eine Gewichtsersparnis von 5,7 Kilogramm zu ermöglichen. Das Bremsssytem aus der McLaren-Super-Series spart noch einmal vier Kilogramm. Die Bremswirkung von Tempo 200 km/h auf Null steht dem Hypercar McLaren P1 mit 117 Metern nur in einem Meter nach. Den Kontakt zur Straße stellen dabei übrigens zusammen mit Technologie-Partner McLaren entwickelte P Zero Trofeo R her. Die straßenzugelassenen Semislicks sollen durch eine weicher gestaltete Seitenstruktur für optimale Gripverteilung an der Hinterachse und mehr Ruhe bei unwegsameren Passagen sorgen.

McLaren 600LT_Bremsen
Aus 200km/h steht der Bolide nach 117 Meter. Daran leisten auch die eigenes entwickelten Pirelli Reifen ihren Anteil.

Sogar die Knöpfe sind gegen Aufpreis aus Carbon

Das MSO-Clubsport-Paket (24 170 britsche Pfund) korrigiert das Gewicht übrigens noch weiter nach unten. Das Paket umfasst einen umfangreichen Ersatz von Funktionsteilen im Innenraum durch Teile aus Carbon. Die Schaltwippen, die Speichen, das Display und die Knöpfe des Lenkrads sind dann komplett aus Kohlefaser. Das Dach und sichtbare Einbauteile sind ebenfalls aus dem Leichtbau-Material. Die Räder erhalten Bolzen aus Titan. Steigern lässt sich das bloß noch mit dem MSO Clubsport Pro Paket (28 480 britische Pfund). Hier gibt es zusätzlich noch eine Gurtstrebe und Sechs-Punkt-Gurte in schwarz, blau, rot oder orange. Als Einzeloption stehen außerdem Kohlefaser-Rennschalen (4990 britsche Pfund) zur Verfügung.

McLaren 600LT_Innenraum
Im Innenraum des Supersportlers geht es alles andere als spartanisch zu.

Ein Jahr lang wird er gebaut werden – wie viele Stück verrät McLaren nicht

Der Basispreis des McLaren beträgt in Großbritannien 185 500 britische Pfund. Die Produktion des 600LT startet im Oktober 2018 und läuft für zwölf Monate. Der 600LT ist streng limitiert. Auf wieviele Einheiten sagt McLaren nicht. Immerhin machen sie dem Kunden ja schonmal das Auto leicht. Beim Kauf fehlt noch Übung. (ampnet/deg)