Der schnellste in Goodwood: 3,4 V8, 550PS, 11.000 rpm – BMW 320 Judd V8

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Mit einer Zeit von 46,43 Sekunden war der neu aufgebaute 3er BMW das schnellste Fahrzeug mit herkömmlichem Verbrennungsmotor und musste sich nur den Elektro-Rennwagen Volkswagen I.D. R Pikes Peak (43,86 Sekunden) und dem Elektro-Sportwagen NIO EP9 (44,32 Sekunden) im „Shootout-Finale“ geschlagen geben.

Der neu aufgebaute BMW sorgte für eine Überraschung

Beim 25. Goodwood Festival of Speed feierte der legendäre BMW 320 Judd V8 des 2011 bei einem Bergrennen verstorbenen Ausnahmebergrennfahrers Georg Plasa sein Comeback. Als Andenken an den Oberbayer baute ein Team den BMW 320 Judd V8 auf. Das Team wurde samt des Rennwagens vom Veranstalter, Charles Gordon-Lennox, 11. Duke of Richmond, zum Event eingeladen. Bei der britischen Motorsportveranstaltung startete der BMW nicht etwa als Showprogramm, sondern nahm ganz im Sinne von Georg Plasa am Wettbewerb teil. Dabei sorgte er für eine Überraschung. Er wurde schnellstes Fahrzeug mit Verbrennungsmotor und somit insgesamt Dritter. Für die europäische Bergrennsport-Community ist Georg Plasas BMW ein Sieger der Herzen. Auch da der 550 PS starke BMW mit seinem 3,4-Liter-Judd-V8 bei mehr als 11.000 Umdrehungen mit seinem Sound für Begeisterung sorgte.

Wegbegleiter und Freunde (Klaus Wohlfarth, Jörg Weidinger, Henry Schönleber, Matthias Ovelhey, Oliver Scherbaum, Martin Burmeister, Andi Weber und Wolfgang Maringer) des 2011 tödlich verunglückten Rennfahrer Georg Plasa machten das Unmögliche möglich: der Start beim Goodwood Festival of Speed in Großbritannien.

Der Wagen hat eine traurige Geschichte

Ein absolutes Ausnahmetalent im europäischen Bergrennsport war Georg Plasa. Wie kaum ein anderer hat er die internationale Bergrennsport-Gemeinde geprägt und das nicht nur durch seine zahlreichen Streckenrekorde. Der stille Mann aus Oberbayern war einer der ersten der in seinem Tourenwagen Ende der Neunziger Jahre und Anfang der Nuller Jahre Formel-1-Technik einsetzte. Noch heute sind viele seiner Streckenrekorde gültig. Georg Plasa verunglückte bei einem Bergrennen mit seinem BMW 134 Judd tödlich. Als Andenken an den beliebten Sportler und bodenständigen Menschen übernahm KW-Geschäftsführer Klaus Wohlfarth, den mit dem Oberbayern eine enge und lange Freundschaft verband, den alten BMW 320 Judd V8.

Als Andenken an den beliebten Sportler und bodenständigen Menschen übernahm KW-Geschäftsführer Klaus Wohlfarth, den mit Georg Plasa eine enge und lange Freundschaft verband, den alten BMW 320 Judd V8. Im Herbst 2017 initiierte er mit seinem Team den Wiederaufbau des BMW.

Der Wideraufgbau gestaltete sich schwierig

Zwar wurde der Rennwagen regelmäßig gepflegt, um an Georg Plasa zu erinnern, aber der Wagen war nicht rennfertig. Es fehlten viele Komponenten wie etwa Aufhängungs- und Anbauteile sowie zahlreiche Kleinteile. Schwierig gestaltete sich der Wiederaufbau in den Wintermonaten 2017 / 2018, da es sich dabei größtenteils um Einzelanfertigungen handelte. Die Reifen besitzen eine einzigartige Mischung und sie sind auf speziellen Felgen montiert ,die davor und danach nie mehr hergestellt wurden. Der Reifenhersteller Avon fertigte auf Anfrage mit den alten Formen neue Reifen. Aber auch andere Partner wie etwa Recaro stellte einen neuen Schalensitz zur Verfügung, da die Zulassung des bis 2009 von Georg Plasa eingesetzten Rennwagens abgelaufen war. Den Wiederaufbau übernahmen KW-Angestellte und Diplomanden in ihrer Freizeit aber auch ehemalige Teamkollegen von Georg Plasa unterstützten den Fahrwerkshersteller.

Der 550 PS starke BMW mit seinem 3,4-Liter-Judd-V8 sorgte bei den zahllosen Besuchern für Begeisterung und musste sich im Finale nur den Elektro-Rennwagen Volkswagen I.D. R Pikes Peak (43,86 Sekunden) und dem Elektro-Sportwagen NIO EP9 (44,32 Sekunden) geschlagen geben.

Ein Tribut für den ehemaligen Bergrennfahrer Georg Plasa

Den Auftritt des BMW 320 Judd V8 E36 unterstützte als Fahrer der Bergrennfahrer Jörg Weidinger, der in Goodwood nichts anbrennen ließ und in den verschiedenen Läufen immer schneller wurde. “Für mich waren es wahnsinnig emotionale Tage, ich habe mich viele Male an die Momente mit Georg erinnert, und ganz besonders oft kam mir in den Sinn, dass wir beide immer wieder mal unseren Gedanken den Lauf ließen, was man denn motorsportlich noch so alles anstellen müsste. Und da war neben der Nordschleife (die er leider nicht mehr erleben konnte) und dem ehrwürdigen Pikes Peak auch immer wieder mal der Hillclimb von Goodwood ein zentrales Thema unserer Spinnereien. Ungefähr so: ‘Jörg, denen müssten wir endlich mal zeigen, was man mit einem gescheiten Bergrennauto dort machen kann!’ Und dann reisten wir in Gedanken mit dem Osella und dem 320 Judd V8 im Gepäck nach Goodwood”, so Jörg Weidinger. „Deswegen war es für mich – so banal es klingt – am vergangenen Wochenende die Erfüllung seines Traums.

 

 

Beim finalen Shootout am letzten Veranstaltungstag erreichte Rennfahrer Jörg Weidinger den dritten Gesamtrang.

So klingt der E36 BMW 320 mit einem Formel 1 V8 unter Haube: