Der Taigun würde VW helfen, Weltspitzenreiter zu werden

Der Volkswagen-Konzern hat ein ehrgeiziges Ziel – bis 2018 will man der weltgrößte Auto-Hersteller werden. Dass dies keine Phantastereien sind, zeigen die diesjährigen Halbjahres-Ergebnisse. Zwar führt nach wie vor Toyota (4,90 Millionen Einheiten/-1,2%) vor General Motors (4,85 Millionen/+3,9%). Doch Volkswagen ist mit seinen rund 4,7 Millionen abgesetzten Fahrzeugen (+5,5%) den beiden nochmals dichter auf die Pelle gerückt. Betrug der Abstand z.B. zu GM im ersten Halbjahr 2012 noch 220.000 Autos, so beträgt der Rückstand diesmal 150.000.

Helfen bei der Aufholjagd könnte der im vergangenen Oktober im brasilianischen Sao Paulo vorgestellte Taigun, der ein Novum darstellen würde. Gibt es doch bislang keinen SUV in der Kleinstwagenklasse, obwohl der Bedarf sicherlich vorhanden ist. Und dies nicht nur in Südamerika, Indien oder anderen prosperierenden Schwellenländern, sondern auch in Europa. Traditionell eines der volumenstärksten Segmente in den südeuropäischen Ländern, ist nämlich auch auf der nördlichen Hälfte unseres alten Kontinents die Tendenz zum Downsizing stetig steigend. Und dies nicht nur in puncto Motoren, sondern auch Fahrzeuggröße.

Selbst auf dem deutschen Markt, wo noch in den 80er Jahren derartige Fahrzeuge als Sardinenbüchsen bespöttelt wurden und selbst als Zweitwagen nur wenig Chancen hatten, hat längst eine andere Entwicklung eingesetzt, was auch die Zulassungszahlen des ersten Halbjahres belegen. Mit einem Marktanteil von 25,1 Prozent dominiert zwar nach wie vor die Kompaktklasse vor den Kleinwagen (16,4%) und der Mittelklasse (12,85%). Doch während die Zulassungen der VW Passat und Co um 13,8 Prozent zurückgingen, konnten die Minis um 0,2 auf 7,2 Prozent zulegen. Und der Tag dürfte nicht mehr fern sein, wenn man einen zehnprozentigen Anteil registriert.

Ein Absatzpotential also auch in Deutschland, das weit über das einer Nische hinaus geht. Und allein aus diesem Grund sollte der 3,86 Meter lange, 1,73 Meter breite und 1,57 Meter hohe Fronttriebler mit erhöhter Bodenfreiheit eine gute Chance besitzen, aus Wolfsburg „Grünes Licht“ zu erhalten. Denn wenn er Anfang 2016 auf den Markt kommen soll, wird es für eine endgültige Entscheidung langsam Zeit.