Der VW Amarok 3.0 TDI, ein komfortables Arbeitstier

Der VW Amarok 3.0 TDI, ein komfortables Arbeitstier. Der neue VW Amarok 3.0 TDI  feiert sein Debüt in dem Land, das ihn am meisten liebt: Argentinien. Vor allem das neue V6-Dieseltriebwerk sorgt am südlichsten Ende der Zivilisation für zufriedene Gesichter.

Vor allem Pick Ups haben es den Argentiniern angetan. Wie alt und in was für einem teils desolaten Zustand sie auch sein mögen, sie sind seit jeher nicht aus dem Straßenbild wegzudenken. Das hat der Volkswagenkonzern schon vor einigen Jahren spitz gekriegt und lässt seit 1982 die Pick Up-Version des Kleinwagens Gol von der Kette. Seit 2010 rollt zudem aus argentinischen Werk in Pacheco, rund 40 Kilometer nordöstlich vom Präsidentenpalast in Buenos Aires, der Amarok vom Band.

VW Amarok 3.0 TDI
VW Amarok 3.0 TDI

Im vergangenen Jahr waren es genau 60.750 Einheiten zu denen sich 17.500 aus dem Werk in Hannover gesellten. Verkauft wurden im Jahr 2015 76.450 VW Amarok – weltweit. Von den rund 60.000 argentinischen Fahrzeugen sind gleich 19.400 im Land geblieben. Die Plätze zwei, drei und vier teilen sich Brasilien mit 12.000, Australien mit 8.500 und Deutschland mit 4.700 Einheiten. Verkaufszahlen, vor denen sich Pick Up-Konkurrenten der Marken Toyota, Ford oder Chevrolet natürlich nicht verstecken müssen. Um die Jahresverkaufszahl des Amarok für ihr Dauerbrennermodell F150 zu schaffen, benötigt Ford zum Beispiel nur 34 Tage.

VW Amarok 3.0 TDI
VW Amarok 3.0 TDI

In Argentinien jedoch ist er nicht zu finden. Hier wird der VW Gol, ein Fahrzeug, das aus Golf- und Polo-Teilen besteht, am meisten gekauft. Dicht gefolgt vom nahezu unzerstörbaren Pick Up aus dem Hause Toyota, dem Hilux. Allerdings geht es in Südamerika nicht um sechs- oder siebenstellige-Zulassungszahlen, sondern wie beim VW Gol um gut 30.000 Einheiten, was an der mangelnden Kaufkraft der Argentinier liegt. Inflation und wirtschaftliche Einbrüche sind überall spürbar. Nicht ohne Grund liegt das Fußballtrainingszentrum der Nationalmannschaft rund um Superstar Messi keine fünf Minuten vom Flughafen entfernt. Wer viel Geld verdienen will, kann dies nur im Ausland.

VW Amarok 3.0 TDI
VW Amarok 3.0 TDI

Dass solch ein Land sich ausgerechnet über die neue Topmotorisierung im VW Amarok freuen soll, fällt da schwer zu glauben. Dennoch wird der neue V6-Dieselmotor frenetisch im landschaftlich wunderschönen Patagonien gefeiert. Zwischen gigantischen Gletschern, über endlose Ebenen und an türkisfarbenen Seen und Flüssen – und manches Mal auch mitten durch – genießen die Südamerikaner ihre ersten Stunden mit dem neuen Aggregat.

VW Amarok 3.0 TDI
VW Amarok 3.0 TDI
VW Amarok 3.0 TDI
VW Amarok 3.0 TDI

Was für Deutsche ein Muss, aufgrund seiner im Unterschied zum Vierzylinder vorhandenen Euro6-Tauglichkeit, ist hier am südlichsten Ende der Zivilisation ein echter Heilsbringer. Zumindest für die, die sich den Sprit dazu auch leisten können. „Die Benzinpreise fressen uns noch auf. Klar, für Euch Europäer scheint das nichts Besonderes oder gar teuer zu sein. Wir verdienen hier aber einen Bruchteil von dem, was Ihr dahinten für dieselbe Arbeit bekommt. Da schmerzt der umgerechnete Euro pro Liter ganz schön“, klagt Miguel Santos an der einzigen Tankstelle in El Calafate.

VW Amarok 3.0 TDI
VW Amarok 3.0 TDI

Wer hingegen nichts zu klagen hat, ist der Fahrer im neuen VW Amarok. Zum einen überzeugt sein neues Triebwerk, zum anderen zeigt er sich auch auf rauen Schotterstraßen komfortabler als je zuvor. Einen großen Anteil daran haben die erstmals im Nutzfahrzeug-Segment verbauten Sitze mit dem Prädikat Aktion gesunder Rücken. Der hohe Plastikanteil im Innenraum führt einem zwar im nächsten Moment die andere Seite der Nutzfahrzeugmedaille vor Augen. Doch wirkt dies in keinster Weise billig oder VW-unangemessen.

VW Amarok 3.0 TDI
VW Amarok 3.0 TDI

Der größte Kaufgrund sitzt aber natürlich ab sofort unterhalb der langen Motorhaube. Denn der 550 Newtonmeter starke und 224 PS leistende 3.0 Liter-Diesel bildet den günstigsten Einstieg in die Welt der V6-Dieselabteilung im gesamten VW-Konzern. Ein Motor, der – Porschefahrer müssen jetzt ganz stark sein – baugleich aber in abweichender Abstimmung im neuen Macan zum Einsatz kommt. Bevor er jedoch in Südamerika erhältlich sein wird, wird es wieder Winter sein. Nein, nicht hier, sondern dort. Sprich Ende Juni 2017 können die Argentinier schon mal für den Autokorso üben, der rund 365 Tage später durch Buenos Aires rollen wird. Denn wer schon nicht Weltmeister wird, kann zumindest in einem Fahrzeug aus dem Land des Weltmeisters feiern.

ms/ap

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