Do-it-Yourself-Camper: Hornbach-Bausätze

Jetzt gibt es Hornbach-Bausätze für den Do-it-Yourself-Camper. Die gewaltige Nachfrage hat zu ausgedehnten Lieferzeiten für Camper geführt. Das inspiriert Baumärkte. Hornbach bietet in seinen deutschen Filialen und im Online-Shop Bausätze für Campingmöbel an. Mit denen wird ein Kastenwagen zum Reisemobil. Kaum 2.000 Euro kostet die Komplettausstattung mit Bett, Tisch, Schrank und Bank.

Für den Do-it-Yourself-Camper reichen Akkuschrauber und Gummihammer

Mehr als zehn verschiedene Module bietet Hornbach an. Sie werden bei der Online-Bestellung auf Paletten geliefert. Zusammenbauen lassen sie sich auch mit nur wenig handwerklichem Geschick. Jeder halbwegs versierte Ikea-Schrauber schafft dies in kurzer Zeit. Als Werkzeuge genügen ein Schraubenzieher oder Akkuschrauber und ein Gummihammer.

Die Namensgebungen der einzelnen Pakete orientierten sich erkennbar am schwedischen Möbelhaus. Bei Hornbach heißt das Bettenmodul für 480 Euro Bob. Es macht den VW T5 oder T6 zum Camper. Der Schubladenschrank Robert für 249 Euro und sorgt für Ordnung. Das Küchensystem Louis kommt im VW Transporter auf 430 Euro. Für Sprinter, Crafter oder Ducato heißt die Pantry dann Ferdinand um 545 Euro.

Zusätzliche Ausstattung, aber keine Installationen

Auf Wunsch liefert Hornbach verschiedene Matratzen als Bettauflage. Für den Unterbau aus leichtem Birkensperrholz. Auch Isoliermaterial für die Blechwände des Fahrzeugs ist im Angebot. Für Installationen bietet der Baumarkt aber keine Hilfestellung. Weder sorgt er für fließendes Wasser, noch für eine elektrische Einrichtung oder gar eine Gasversorgung für Kocher und Kühlschrank. Das sollte man den Fachleuten überlassen. Eine abschließende Prüfung und Begutachtung seitens TÜV ist dann unabdingbar.

Befestigen und sichern?

Hornbach minimiert mögliche Haftungspflichten. „Unsere Produkte sind keine Bestandteile des Fahrzeuges“, besagen die Sicherheitshinweise. Und: „Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass es sich bei unseren Produkten um Ladegut handelt, dessen ordnungsgemäße Sicherung nicht in unserem Verantwortungsbereich liegt.“ Wie man die Module befestigt, streift Hornbach nur am Rande: „Eine Sicherung unserer Produkte durch den Halter/Fahrer des Fahrzeugs ist notwendig und muss den Gegebenheiten des Fahrzeugs entsprechend ausgeführt werden (z. B. mit Zurrgurten verspannen)“, lautet die Empfehlung.

Damit ist ein springender Punkt erreicht. Wer einen Kastenwagen ausbaut, sollte tunlichst eine Version mit fester Blechwand zwischen Fahrerhaus und Laderaum wählen. Denn dann wird der Aufwand zur Ladungssicherung reduziert. Dass dann keine Kombiausführungen in Frage kommen, die hinten im Wagen weitere Sitzplätze bieten, versteht sich und ist auch nicht im Sinn des Ausrüsters. „Unsere Produkte sind nicht geeignet als Sitzplatz/zur Nutzung während der Fahrt“, schreibt Hornbach. Der im Do-it-Yourself-Verfahren eingerichtete Van ist dann während der Fahrt nur noch von zwei, maximal drei Campern nutzbar.

Dennoch ist die Idee der der Hornbach-Bausätze für Do-it-Yourself-Camper charmant. Für kleines Geld lassen sich Kastenwagen zu Basis-Campmobilen ausbauen. Die Nähe zu einem Stell- oder Campingplatz mit sanitären Anlage ist aber sehr empfehlenswert.