E-Roller im Test

Elektromobilität hat mittlerweile viele Facetten. Neben E-Bikes, Elektroautos oder E-Scootern erleben E-Roller gerade im urbanen Bereich einen regelrechten Höhenflug. „Das Interesse an den trendigen Stadt-Flitzern unterschiedlichster Ausführung und Leistungsstärke ist groß“, weiß ÖAMTC-Techniker Steffan Kerbl. Aus diesem Grund hat der Mobilitätsclub fünf in Österreich erhältliche E-Roller genau unter die Lupe genommen. Gemeinsam mit seinen Partnerclubs hat er sie auf Alltagstauglichkeit, Ergonomie, Antrieb und Fahreigenschaften getestet. „Dabei haben sich neben dem Preis – die getesteten Roller kosten zwischen 4.599 und 6.990 Euro – unter anderem auch wesentliche Unterschiede in Bezug auf Licht, Ladezeit, Akku sowie Reichweite gezeigt“, fasst Kerbl zusammen.

Qualität hat ihren Preis

„Die drei teuersten Roller landen auf den ersten drei Plätzen“, berichtet Kerbl. „Auch wenn es in der Bewertung nicht für ein ‚Sehr gut‘ gereicht hat, so kommen sie diesem mitunter schon recht nahe.“ Das beste Gesamtpaket bietet der Silence S01 (Note 2,2). „Der Newcomer aus Spanien hat die etablierte Konkurrenz in vielen Bereichen alt aussehen lassen“, so der ÖAMTC-Tester. „Sein größter Trumpf ist mit Sicherheit der Akku, der sich trotz großer Speicherkapazität und hohem Gewicht bequem transportieren lässt.“ Aber auch sonst besticht er durch durchdachte Details, wie einem großen Staufach, in dem sogar zwei Helme Platz finden.

Auf den Plätzen zwei und drei (Note 2,5) rangieren Govecs Schwalbe 90 und die neue Vespa Elettrica 70. „Die Schwalbe überzeugt mit dem kraftvollsten Motor, kurzen Ladezeiten, guter Verarbeitung und den ausgewogenen Fahreigenschaften“, fasst Kerbl zusammen. „Bei Reichweite und Staumöglichkeiten hat sie allerdings noch viel Luft nach oben. Darüber hinaus macht das hohe Gewicht Rangieren zur Schwerstarbeit.“ Die Vespa wiederum bietet handliche Fahreigenschaften und tollen Komfort. „Die jahrzehntelange Erfahrung der italienischen Rollerschmiede merkt man vor allem beim Fahrwerk, das den besten Kompromiss aus Agilität und Komfort bietet“, erläutert der ÖAMTC-Experte. „Allerdings bleibt der Fahrspaß durch die mit Abstand schlechtesten Fahrleistungen im Test leider auf der Strecke.“

Platz vier geht an den NIU NQi GT. Der Roller aus China punktet mit der besten Fahrzeug-App, guter Reichweite sowie einem attraktiven Preis. „Dass der NIU am Ende nicht besser abschneidet, liegt neben der langen Ladedauer auch an der für große Personen unbequemen Sitzposition“, erklärt Kerbl die Gründe für den vierten Platz. Die rote Laterne (Note 3,3) im aktuellen Test hat der Trinity Uranus R. Auch wenn der Roller mit einem geringen Fahrzeuggewicht, hoher Zuladung sowie dem geringsten Stromverbrauch im Test glänzt, kosten ihn vor allem die langen Ladezeiten und die schwache Scheinwerferausleuchtung eine bessere Platzierung.