easyJet: Hybrid-Flugzeug soll Emissionen sparen

Neues Design setzt auf Brennstoffzelle sowie regenerative Bremsen.

Um ihre CO2-Emissionen zu senken, setzt die Billigfluglinie easyJet auf ein Hybrid-Flugzeug. Das in Kooperation mit der Cranfield University vorgestellte Design umfasst unter anderem eine Wasserstoff-Brennstoffzelle, die als Nebenprodukt sauberes Wasser liefert und außerdem auf eine Art regeneratives Bremssystem. Das verspricht ein Manövrieren auf dem Rollfeld ohne aktive Düsen und somit ohne CO2-Emissionen. Noch für dieses Jahr strebt easyJet den ersten Test an.
Wasser als Abfallprodukt

Flugzeug-Düsen verbrauchen Kerosin und schleudern dabei Kohlendioxid in die Atmosphäre. Bei easyJet entfallen rund vier Prozent des jährlichen Treibstoffverbrauchs und somit des CO2-Ausstoßes auf Rollfahrten am Boden, die im Schnitt 20 Minuten pro Flug ausmachen. Entsprechend viel Emissions-Einsparungspotenzial ergibt sich aus der Idee, ohne aktive Düsen zu rollen. Eben das soll das nun enthüllte Hybrid-Design ermöglichen, das dazu auf die Kombination emissionsfreier Energiequellen mit Energierückgewinnung setzt.

Das Konzept umfasst ein Photovoltaik-Element sowie eine Wasserstoff-Brennstoffzelle als Energiequellen. Der Wasserstoff-Tank ist im Rumpf verbaut. Läuft die Brennstoffzelle, fällt Wasser an. Das ist potenziell sogar ein zusätzlicher Vorteil, da dieses Wasser die Vorräte des Flugzeugs auffüllen könnte. „Das ist möglicherweise das frischeste, sauberste Wasser. Es ist absolut rein“, meint Ian Davies, Head of Engineering bei easyJet. Jedenfalls kann das Flugzeug somit Rollfahrten dank Elektromotoren in den Rädern emissionsfrei ausführen.

easyJet Hybrid plane - kinetic energy recoveryRasche Praxis-Umsetzung
Zusätzliches Energiespar-Potenzial ergibt sich aus einem System, das die Bremsenergie des Flugzeugs bei der Landung ähnlich wie regenerative Bremsen im Auto zurückgewinnt und in einer Batterie speichert. Ein Teil der Strecke auf dem Boden ist damit sogar ohne Wasserstoff-Verbrauch zurückzulegen. Noch bleibt zwar die Frage, wie gut das Konzept in der Praxis funktioniert. Doch easyJet will mit Industriepartnern und Lieferanten an einer schnellen Umsetzung arbeiten, um das System bereits im weiteren Jahresverlauf erstmals zu erproben.