Elektro-Primus China immer noch voran

Immer noch ist der Elektro-Primus China mit dem Verkauf von BEV-Modellen voran. Die weltweiten Neuzulassungen von rein elektrischen Fahrzeugen haben sich von zwei Millionen im Jahr 2020 auf 4,5 Millionen 2021 mehr als verdoppelt. Das ist etwa 0,003 Promille des weltweiten Fahrzeugbestands. Von den meistverkauften BEV-Modellen in China und den USA stammten vergangenes Jahr mehr als acht von zehn Fahrzeugen von einem asiatischen oder amerikanischen Hersteller.

Die Anzahl der BEV-Neuzulassungen wuchs in den Top-5-Märkten der EU im Jahr 2021 um 72,4 Prozent im Vergleich zu 2020. Elektro-Primus China prescht immer noch mit einem BEV-Wachstum von 172,3 Prozent im Vergleich zu 2020 voran. Dank einiger beliebter Modelle stiegen die BEV-Verkäufe in den USA im Vergleich zum Vorjahr um 62 Prozent. Im Rennen um BEV-Marktanteile verzeichneten die deutschen Marken im vierten Quartal 2021 mit 14 Prozent bei rein elektrischen Autos ein leichtes Minus im Vergleich zum Vorjahresquartal.

Zuschüsse werden geringer

Die aktuell geringeren staatlichen Förderungen sollen nach Ansicht von Jörn Neuhausen, Director bei Strategy & Deutschland, nicht zu einem Einbruch der BEV-Verkaufszahlen führen. Der BEV-Markt wachse immer stärker aus eigener Kraft. Trotz der Pläne, Subventionen zu reduzieren. So hat die chinesische Regierung angekündigt, die Förderung in diesem Jahr um 30 Prozent zu kürzen. Großbritannien hat bereits zum zweiten Mal die Zuschüsse gekürzt. Und im Schweizer Kanton Wallis wurde die Förderung für Hybridfahrzeuge vollständig eingestellt. Frankreich hat die Anreizprogramme nur bis Juli 2022 verlängert. Und der „Build Back Better“-Gesetzentwurf von US-Präsident Biden, der eine Steuergutschrift für E-Fahrzeuge in Höhe von 12.500 US-Dollar vorsieht, hat bisher keine Mehrheit.

Mehr Halbleiter in Asien

„Der unterschiedliche Zugang zu Halbleitern offenbart geopolitische Dimensionen. Asiatische Hersteller sind im Gegensatz zu europäischen und deutschen OEMs im Schnitt besser durch die Krise gekommen. Nur jedes dritte reinelektrische Fahrzeug, das in China, Europa oder den USA verkauft wurde, trägt eine europäische Marke. In wichtigen Märkten wie China geht es für europäische OEM jetzt darum, an den Erfolg von Verbrennermotoren anzuküpfen. Und Marktanteile zu behaupten und auszubauen.

Elektroantrieb setzt zum Überholen an

Die Verteilung der verschiedenen Elektroantriebe ist von Region zu Region sehr unterschiedlich. In Deutschland etwa zeichnet sich ein Wechsel bei den Marktanteilen ab. Zwar dominiert immer noch der Vollhybrid mit 16,4 Prozent (Gesamtjahr 2021), doch das BEV hat sich auf Platz 2 (13,6 Prozent) vorgeschoben. Und seinen Anteil im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt (6,7 Prozent). Der Plug-in-Hybrid hatte im Jahr 2021 einen Marktanteil von 12,4 Prozent.

In Summe stehen aktuell 42,4 Prozent neu zugelassene Elektrofahrzeuge 57,6 Prozent Verbrennern gegenüber. Im Jahr 2020 lag das Verhältnis bei 24,7 Prozent (EV) zu 75,3 Prozent (ICE).