Erfolgreicher Test – Post filtert Feinstaub aus der Luft

Mit einer Erfolgsmeldung ist nun der seit August laufende Test von Österreichischer Post, Mercedes-Benz sowie Mann+Hummel zu Ende gegangen: In zwei Mercedes-Benz eSprintern waren Feinstaubfilter verbaut, die auf den innerstädtischen Zustellwegen der Postfahrzeuge die Umgebungsluft von Feinstaub befreit haben.

Post filtert mit dem eSprinter effizient Feinstaub aus der Umgebungsluft

Graz gilt nicht nur der österreichischen Post als Modellregion, vielmehr ist die Systemumstellung auch im europäischen Kontext ein Vorzeigeprojekt: Bereits seit mehr als einem Jahr findet die Grazer Postzustellung auf der „letzten Meile“ zu einhundert Prozent elektrisch statt, dafür sind täglich über 300 E-Fahrzeuge im Einsatz. 2,2 Millionen Kilometer wurden in diesem Zeitraum rein elektrisch zurückgelegt, 220.000 Liter Dieselkraftstoff eingespart. Die Umstellung hat so gut funktioniert, dass laut Peter Umundum, Vorstandsdirektor für Paket & Logistik Österreichische Post AG, das gleiche Konzept bereits in Kürze auf Salzburg und Innsbruck übertragen wird.

6 Megawatt für eSprinter vom Dach

 Doch damit nicht genug: um auf der bereits zitierten „letzten Meile“ wirklich komplett feinstaubfrei unterwegs zu sein, investiert die Post auch in einhundert Prozent erneuerbaren Strom: Bereits jetzt kommen sechs Megawatt Peak-Leistung aus eigenen Photovoltaikanlagen auf den Logistikzentren der Post, 2023 werden es schon 17 Megawatt Peak-Leistung sein. Darüber hinaus sollen die – ebenfalls in Kooperation mit Mercedes-Benz – älteren Akkupacks aus den eSprintern als Speicherbatterien in den Logistikzentren eingesetzt werden, um den tagsüber gewonnen Sonnenstrom zwischenzuspeichern und ihn dann in den Nachtstunden in die Zustellflotte zu laden.

Was bleibt, sind jene Feinstaubemissionen, die nicht unmittelbar mit dem Antriebsstrang der Fahrzeuge zusammenhängen, also Reifenabrieb, Bremsenabrieb sowie der durch die Fahrt selbst aufgewirbelte Feinstaub. Genau hier hat das nun erfolgreich abgeschlossene Pilotprojekt angesetzt. Zwei eSprinter der Post wurden dafür mit besonderen Filtern vom deutschen Hersteller Mann+Hummel zur Reduzierung von Feinstaubemissionen sowie einem Feinstaubsensor, welcher die Feinstaubkonzentration in der Luft misst und die Filtrationsleistung entsprechend steuert, ausgestattet. Dadurch lassen sich die Fahrzeuge sogar als mobile Messstationen nutzen, was auch die Wissenschaftler vom Institut für Energie- und Umwelttechnik (IUTA) im deutschen Duisburg schätzen, welche das Projekt wissenschaftlich begleiten.

Fazit: Ermöglicht wurde das durch den Einbau von optimierten Feinstaubfiltern in der Front der Fahrzeuge, die in Kombination mit den bereits in den Fahrzeugen vorhandenen Sauglüftern Feinstaub aus der Luft filtern. Und das nicht nur im Fahrbetrieb, vielmehr können die Lüfter und damit die Filter auch während des Ladevorgangs in den Logistikzentren weiterlaufen und so die Umgebungsluft reinigen. In dem dreimonatigen Test wurden auf der Straße 6.395 Kilometer zurückgelegt. Bereits jetzt zeigt sich, dass der Einsatz der Filter in den beiden E-Fahrzeugen ein praxistauglicher Anwendungsfall ist, die Filter sind unbeschädigt und ohne Verformung. Seit August wurden damit an rund 60 Einsatztagen insgesamt 6.400 Milligramm Feinstaub aus der Luft gefiltert. Die Filterelemente selbst können beim jährlichen Service entnommen und – wenn nötig – ersetzt werden, hochgerechnet könnten die Filter sogar noch länger halten, als das 20.000 Kilometer Service-Intervall der eSprinter.