Ferdinand Piëch ist tot

Ein Doyen des Automobils, eine markante Wirtschafts- und Technikpersönlichkeit, Ferdinand Piëch ist tot. Prof. Dr. Ferdinand Piëch Ex-VW-Vorstandsvorsitzender, ist sonntagabends überraschend verstorben.

Piëch startete 1963 mit seiner Diplomarbeit im Bereich Maschinenbau in die Automobilbranche. Bei seinem Onkel, Ferry Porsche. Die Arbeit behandelte die Entwicklung eines Formel-1-Motors. Ab 1965 leitete er in Zuffenhausen die Entwicklungsabteilung. Im Laufe seiner Karriere bekleidete er verschiedene Führungspositionen bei Audi und Volkswagen. Piëch blieb bis zu seinem Tod Halter von 14 Prozent der Porsche-Stammaktien. 

Sanierer & Vorstandsvorsitzender

Ab 1993 stieg er von der Untermarke Audi zum Vorstandsvorsitzenden des Volkswagen-Konzerns auf. Er besetzte die Position bis 2002. Danach war er Aufsichtsratsvorsitzender von Volkswagen, bis er 2015 trat Piëch wegen Differenzen mit dem damaligen Konzernboss Martin Winterkorn zurück. Ferdinand Piëch machte den in den Neunzigern maroden Automobilhersteller durch Qualitätsmaßnahmen und den Einstieg ins Luxussegment sukzessive zum Weltkonzern. Zwölf Marken gehören heute zum VW-Konzern.

Ursula und Ferdinand Piëch

Patriarch & Techniker

Ferdinand Piëch war für seinen kompromisslosen Führungsstil bekannt. Aber auch für ein detailverliebtes Technikinteresse. Und für seine oft bahnbrechenden Motorentwicklungen. Als Vorstandsvorsitzender bei Audi und VW sorgte er für die Entlassung mehrerer Manager und Vorstände. Zuletzt wurde ihm eine Beteiligung am 2015 bekanntgewordenen Abgasskandal vorgeworfen. Er hat das immer dementiert. Kurz vor dem Auffliegen des Abgasskandals gründete seine Frau Ursula mehrere Immobilienfirmen. Auf deren Konten transferierte Piëch einen großen Teil seines Vermögens. 2017 lehnte er es ab, beim Bundestags-Untersuchungsausschuss als Zeuge auszusagen.  Ferdinand Piëch hinterlässt seine Frau Ursula, insgesamt zwölf Kinder und mehrere Enkelkinder.

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