Fiat 500L Cross – So geht Minivan heute

Fiat 500L Cross – So geht Minivan heute. Sportliche Mehrzweckfahrzeuge – SUV – gehören nicht unbedingt zu den Sympathieträgern. Sie gelten als blechgewordene Umweltsünde und finden dennoch einen reißenden Absatz. Die Kundschaft liebt die erhöhte Position „über dem Verkehr“, wobei, wenn sich die Zahl der oft Pseudo-Geländegänger weiter vermehrt, irgendwann alle wieder auf einer Höhe unterwegs sein werden.

Für Zeitgenossen, die eine unauffällige Alternative suchen, gibt es Ausweichmöglichkeiten. Dazu gehört zum Beispiel der Fiat 500L Cross mit der Silhouette eines kompakten Familienvans. Dank der um 25 Millimeter höher gelegten Karosserie, einer zuschaltbaren Differenzialsperre an der angetriebenen Vorderachse und einer Bergabfahrhilfe mutiert der 500 L Cross zwar nicht zum Geländespezialisten, doch für holprige und matschige Feldwege reichen die Hilfsmittel allemal.

Fiat 500L Cross

Gesteuert wird die Geländetechnik über den so genannten „Drive Mode Selector“, der natürlich keinen Allradantrieb ersetzen kann. Dass der Cross auf eigenen Wegen fährt, zeigt bereits das Karosseriedesign. Der bullige Unterfahrschutz vorne und die angesichts der Modellbezeichnung unvermeidlichen deutlichen seitlichen Beplankungen lassen den Cross aus der Modellfamilie fallen. Die optionale Zweifarbenlackierung hebt ihn zudem aus der grau lackierten Automasse heraus, so entsteht eine fröhliche Stimmung.

Einmal in Fahrt zeigt sich die Kombination aus 1,4 Liter-Turbo mit 120 PS und leicht schaltbaren manuellem Sechsgang-Getriebe von ihrer angenehmen Art. Dieser Eindruck wird noch durch die akustische Dezenz unterstrichen. Bei Tempo 130 km/h dreht der Vierzylinder zurückhaltende 3.000 Umdrehungen in der Minute, was sich in eine dezente Geräuschkulisse übersetzt. Auch bei schnelleren Gangarten entwickelt die Mechanik keinen störenden Lärm. Höchstens auf rauem Asphalt und bei allzu deutlichen Defiziten der Infrastruktur dringen deutliche Abrollgeräusche in den Innenraum.

Der 500L Cross ist nicht nur eine Antwort auf die SUV-Manie, sondern belebt auch das inzwischen bei den Kunden in Ungnade gefallenen Segment der Mini- und Kompaktvans. Im Fond findet der Nachwuchs kleine Klapptische vor, und das Gepäckabteil reicht allemal für den Familienurlaub. Umgeklappt ergibt sich eine Ladefläche von knapp 2,5 Metern Länge – so kann bei Bedarf auch ein kleiner Umzug organisiert werden. Der großzügig dimensionierte Innenraum lässt glatt vergessen, dass der 500L Cross lediglich 4,27 Meter lang ist. Mehr Auto braucht eigentlich kein Mensch.

Fiat 500L Cross

Im Innenraum sorgt ein durchdachter Materialmix für eine angenehme Atmosphäre. Vor dem Fahrer liegen die gut ablesbaren Instrumente und wie bei den anderen Fiat-Modellen lassen sich die wichtigsten Bedienelemente auf Anhieb und ohne langes Suchen finden. Über den Bildschirm neben dem Lenkrad lassen sich die wichtigsten Konnektivitätsdienste steuern, wobei sich höchstens die Navigation anfangs etwas sträubt. Doch nach einer kurzen Nachhilfe zeigt sie zuverlässig den Weg.

Seine Familientauglichkeit zeigt der crossige 500L auch im Fahrbetrieb. Der Pseudo-Pfadfinder gehört nicht zu den dynamischen Erscheinungen, sondern vielmehr zu den Modellen, die eine gelassene Fahrweise bevorzugen. Allerdings ist er durchaus Temperamentausbrüchen gewachsen und beschleunigt bis auf maximal 183 km/h, und zwischen null und 100 km/h vergehen elf Sekunden.

Fiat 500L Cross

Bei verhaltener Fahrweise verlangt der 500L Cross nach rund acht Litern Benzin. Das ist etwas mehr als die offiziell gemessenen 6,7 Liter. Dank der präzisen Lenkung und der gut aufeinander abgestimmten Dämpfung und Federung kommt der Fiat auch mit kurvigen Strecken gut zurecht und stellt seinen Piloten vor keine Probleme.

ww/amp

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