Hyundai: E-GMP-Plattform für E-Autos

Die neue E-GMP-Plattform von Hyundai ist ausschließlich für batterieelektrische E-Autos ausgelegt. Mit Heck- oder Allradantrieb. Sie ist flexibel gestaltet. So eignet sie sich für den Einsatz in Limousinen, aber auch in SUV- oder Crossover-Modellen. Die E-GMP (Electric Global Modular Platform) ist modular aufgebaut und stark standardisiert. Somit problemlos in den meisten Segmenten einsetzbar. Die Palette reicht von der klassischen Limousine bis zu einem Hochleistungsmodell. Beim Radstand sind bis zu drei Meter möglich.

E-MGP-Plattform von Hyundai

Erstmals setzt Hyundai die E-MGP-Plattform für E-Autos nächstes Jahr beim Ioniq 5 ein. Dem folgen bis 2024 die Modelle 6 und 7. Bis 2025 plant Hyundai, insgesamt 23 elektrifizierte Fahrzeuge auf den Markt zu bringen. Elf davon ausschließlich mit einem batterieelektrischen Antrieb auf E-GMP-Basis.

Eigenschaften der E-MGP-Plattform von Hyundai für E-Autos

Die Antriebseinheit ist äußerst kompakt. Motor, Getriebe und Inverter bilden ein Modul. Es soll eine höhere Leistungsentfaltung erzeugen. Der Motor dreht um bis zu 70 Prozent schneller als bisherige Aggregate. Daraus ergibt sich ein um zwei bis drei Prozent verbesserter Wirkungsgrad. Die Reichweite verbessert sich dadurch um rund fünf Prozent. Hyundai verspricht mehr als 500 Kilometer.

Das Allradsystem kann man über einen Getriebetrennschalter aktivieren, der den Frontantrieb zuschaltet. Das Batteriemodul lässt sich den verschiedenen Anforderungen problemlos anpassen. Als Batteriekühlung wählten die Hyundai-Ingenieure eine integrierte Ölkühlung. Die Batterie ist im Fahrzeugboden integriert. Sie besitzt gegenüber den bisherigen Energiespeichern der Marke eine um zehn Prozent verbesserte Energiedichte.

Im Motor ersetzt Hyundai die bisherigen Kupferwicklungen des Elektromagnets durch so genannte Hairpin-Wicklungen.

E-Motor für die Hyundai-E-GMP-Plattform

Dadurch kann man mehr Kupfer unterbringen. Auch Porsche setzt beim Taycan auf diese Lösung. Die neue E-MGP-Plattform arbeitet wie der Taycan mit einer 800-Volt-Infrastruktur. So kann man die Batterie mit bis zu 350 kW laden. Leider gibt es bisher noch kaum Ladesäulen für diese Ladeleistung. Deshalb ist Hyundai als Partner und Anteilseigner in das Schnellladenetzwerk Ionity eingestiegen. Das betreibt bisher europaweit 298 derartige Stationen. Bis 2022 soll das Netz auf 400 Stationen wachsen. An diesen Ladesäulen lassen sich die künftigen Modelle in 18 Minuten bis auf 80 Prozent laden. 100 Kilometer sind nach fünf Minuten im Akku.

Das Ladesystem der E-MGP-Plattform ist zudem so ausgelegt, dass man es auch an Ladesäulen mit 400 Volt anschließen kann. Dieses System beherrscht auch das bidirektionale Laden. Ein E-GMP-Modell kann so bei Bedarf auch Elektrogeräte mit Energie versorgen. Auch die Konzernmarken Kia und Genesis profitieren von der Entwicklung. Danach könnte Hyundai die Plattform auch für Wettbewerber öffnen, wie ein Sprecher in Seoul erklärte.