Hyundai i10 N-Line – Nach oben geht’s immer

Hyundai setzt in der i10-Baureihe eins obendrauf. Der Kleinstwagen ist seit Januar am Start, jetzt tritt er als N-Line an, mit einem 100 PS starken Turbodreizylinder und dezenten Sportattributen.

Monaco Franze hat es immer schon gewusst: Ein bissl was geht immer. Dass meist überall noch Luft nach oben ist, weiß auch Hyundai und krönt nach den größeren Baureihen nun auch die i10-Palette mit einem Sportmodell, das traditionsgemäß das „N“ im Namen trägt. Den knallharten Athleten soll der Viertürer freilich nicht geben. Den Drang zum Extremen schwächt der Zusatz „Line“ ab, der für mehr Leistung und exaltiertes Design steht, nicht aber die unbarmherzige Kompromisslosigkeit des dem Motorsport nahestehenden i30 N.

Hyundai i10 N-Line –  Bullige Heckansicht mit N-line Vermerk
Hyundai i10 N-Line – Jede Menge Instrumente im Cockpit des N-Line

Sportliche Akzente und ein kräftiger Ein-Liter-Motor

So bekommt der i10 neben einem ausdrucksstarken Kühlergrill 16 Zoll große Leichtmetallräder, eine Heckschürze mit Diffusor-Optik und Doppelrohr-Auspuff, eine Dachlackierung in Rot oder Schwarz und auch im Innenraum eine ganze Reihe sportlicher Attitüden.

Unter der Haube steckt der quer eingebaute Dreizylinder mit einem Liter Hubraum, der dank schärferer Aufladung hier 100 PS (74 kW) leistet. Sein höchstes Drehmoment von 172 Newtonmetern erreicht er schon bei 1500 Umdrehungen in der Minute, das sind 54 Nm mehr als das 84 PS (62 kW) starke, bisherige Spitzentriebwerk liefert. Die Kraft wird über ein manuelles Getriebe mit fünf Gängen an die Vorderräder weitergegeben, die Gänge rasten anständig ein, dabei braucht man die Schaltbox nicht über Gebühr zu strapazieren. Bereits bei wenig mehr als 1200 U/min steht genügend Drehmoment bereit, um den 1100 Kilogramm leichten i10 N-Line ordentlich auf Trab zu bringen.

Wirklich laut geht die kleine Maschine dabei nicht ans Werk, wohl aber vernehmlich. Besonders bei hoher Drehzahl steigt der Pegel, die aber, wie bemerkt, muss nicht sein. Die Fahrleistungen sind für einen Kleinstwagen durchaus engagiert, 10,5 Sekunden reichen für den Standardsprint, 185 km/h schafft der Kraftzwerg als Höchstgeschwindigkeit. Sein NEFZ-Verbrauch liegt mit 4,8 Liter Benzin auf 100 Kilometer am oberen Rand der Kleinwagenklasse, die Leistungsausbeute fordert eben ihren Tribut. Dennoch kommt er in der Bilanz dank der CO2-Emissionen von 105 Gramm pro Kilometer auf die Effizienzeinstufung B, eine Stufe besser als seine schwächeren Baureihen-Brüder.

Ohne übertriebene Härte

Dass der i10 auch mal für längere Strecken taugt, ist der fein abgestimmten Federung zu verdanken. Ihr ist falsch verstandene Sportlichkeit fremd, sie erfreut vielmehr mit Komfort und ordentlichem Schluckvermögen. Trotzdem marschiert der sportive Mini stramm um die Kurven, bleibt dabei brav auf Kurs und zeigt sich von der eher gutmütigen Seite. Bei kurzen Stößen poltert die Hinterachse nicht unbändig, auch der Versatz in Kurven ist kaum spürbar. Seitenneigungen der Karosserie müssen allerdings in Kauf genommen werden, was jedoch eine durchaus lässliche Sünde ist.