Im Test: Die Softgarage

Rund 35 Euro kostete die Universalabdeckplane im Autozubehörhandel. Zugegeben, ein Coupé-Cabriolet hat eine etwas andere Linienführung als normale Pkw, dennoch schien die Abdeckung vorne und hinten einigermaßen zu passen. Sie versprach mit ihren Gummizügen an den beiden Ende auch ausreichend Halt. Zur zusätzlichen Fixierung unter dem Auto waren je eine seitliche Öse vorhanden. Doch die Freude währte nicht lange. Schon leichter Wind hob die Plane vorne oder hinten an und schob sie Richtung Windschutz- oder Heckscheibe. Zudem wurde das Gewebe bei Regen durchtränkt und überzog das darunterliegende Auto mit einem Wasserfilm. Schon nach zwei Tagen war der Kauf bereut.

„Softgarage“ nennt sich eine Alternative, die allein schon durch den Namen mehr verspicht als eine Abdeckplane. Und auch universal ist bei der Faltgarage des Online-Tuningzubehöranbieters Racing24 aus dem brandenburgischen Königs Wusterhausen ein Fremdwort. Die Internetseite listet fast 2.900 Fahrzeugmodelle – darunter viele Klassiker – auf, für die der passende Überzug gesucht werden kann. Die mehrlagigen Planen gibt es in verschiedenen Stärken sowohl als Halbgarage für draußen als auch beispielsweise als Abdeckung für den Oldtimer in der Scheune. Nun wird natürlich nicht für jedes Fahrzeugmodell exklusiv eine spezielle Abdeckung entworfen, aber eine gewisse Vielfalt an Größen und Formen (und Farben) wird schon geboten.

Ganz spezielle Anfertigungen gibt es aber auch, beispielsweise gezielt für den VW Bulli oder den klassischen Porsche 911.Die erste Überraschung ist der Versand. Die Softgarage wird in einem gebrandeten Karton geliefert. Die zweite angenehme Entdeckung folgt: Die Plane wird im zusammengerollten Zustand vernünftig von einem Riemen zusammengehalten. Und auch das ist noch nicht alles: Der Lieferung liegt auch ein Beutel zur späteren Aufbewahrung der Abdeckung bei Nichtgebrauch bei.

Das Material der Softgarage ist innen wie außen recht weich – ganz wie es der Name verspricht. Das alles sieht vielversprechend aus. Hält der erste Anschein, was er verspricht? Um es gleich vorweg zu nehmen: Ja. Es ist zwar nicht ganz einfach, die doch recht große Plane auseinander zu falten – zumindest, wenn man allein ist. Liegt sie aber erst einmal halbwegs auf dem Auto, geht alles recht einfach von Hand. Es fehlt allerdings ein Hinweis, wo vorne und wo hinten sein soll. Wir entscheiden uns, die Stirnseite mit dem „Softagrage“-Aufnäher an die Front zu setzen. Dann ist die mit einem Schnapper gesicherte Kordel zum Strammziehen auf der Fahrerseite. Die Faltgarage mit vorderem und hinteren Gummizug sitzt auf unserem Coupé-Cabriolet mehr als zufriedenstellend und vor allem viel fester als das Günstigprodukt aus dem Kfz-Teilehandel. Zudem ist das weiche Material wasserabweisend, luftdurchlässig und lackschonend. Die Plane folgt ziemlich genau den Fahrzeugkonturen, lediglich durch die Außenspiegel, wo sie etwas weiter absteht, wirft sie zu den Rädern hin eine leichte Falte.

Fazit: Bei der Softgarage erhält der Käufer einen ordentlichen Gegenwert und ein hochwertiges Produkt. Sie eignet sich im Außeneinsatz nicht nur für die kalte oder nasse Jahreszeit, sondern hält im Sommer auch Staub und ein wenig Hitze ab. Je nach Ausführung kostet sie im Fall des als Testmodell verwendeten Ford Focus CC zwischen 79 Euro und 169 Euro. Die vorher gekaufte Universal-Pkw-Plane wird künftig als Abdeckung für die Terassenmöbel und als „Fahrradgarage“ auf dem Campingplatz genutzt. So ist die ärgerliche Ausgabe wenigstens nicht ganz umsonst gewesen.

jri/amp

 

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