In der Autostadt kann man zum Rennfahrer werden

Rennsimulator in der Autostadt Wolfsburg_Titelbild

Nahezu echtes Motorsport-Feeling kommt derzeit in der Autostadt auf. Auf dem Marktplatz des Kundencenters der VW-Erlebniswelt in Wolfsburg können sich Besucher an einem realistischen Rennsimulator beweisen. Wer ins Steuer greift merkt schnell: Hier ist voller Einsatz gefragt. Der Spaßfaktor darf natürlich nicht fehlen, zumal der Simulator dank Fahrhilfen auch etwas für Neulinge ist. Als eine der ersten hatten Volkswagen-Mitarbeiter die Chance sich an das Steuer des Simulators zu setzen. Da passte es, dass neuerdings die aktuelle Version des Golf R für virtuelle Runden auf der Rennstrecke zur Auswahl steht.

Das Fahrverhalten stimmt – doch etwas könnte noch besser sein

„Das ist ja ganz schön anstrengend, aber cool“ Die hydraulischen Pedale von SiFaT erfodern einen realistischen Kraftaufwand

„Mal sehen, ob er so gut ist, wie das echte Fahrzeug“, schmunzelte Benjamin Meyer vor seiner Hockenheimrunde im Simulator und war gespannt. Er kennt den realen Golf R bestens, schließlich wirkte er in der R GmbH an der Fahrzeugentwicklung mit. Beim Blick über seine Schulter wurde schnell klar, hier lenkt jemand vom Fach und nimmt die Rennstrecke gekonnt. Für den Experten hätten die aktivierten Fahrhilfen dabei nicht sein brauchen: „So kann ich gar nicht merken, ob sich das Über- oder Untersteuern wie im echten Fahrzeug anfühlt.“ Sein Fazit während schon der nächste Fahrer im engen Schalensitz Platz nimmt, fällt aber positiv aus: „Das Verhalten des Fahrzeugs ist nachvollziehbar und kommt dem realen Fahrverhalten nah. Das ist schon gut gemacht.“ Einzig den charakteristischen Sound des R-Golf vermisste Meyer.

Eine anerkannte Disziplin

Wie realistisch die virtuelle „Rennerei“ mittlerweile ist, zeigt sich an der Tatsache, dass Racing mit Rennsimulatoren (Sim-Racing) eine anerkannte Disziplin im Deutschen Motorsport Bund (DMSB) ist. In der Autostadt können Besucher ohne Voranmeldung auf drei Rennstrecken fahren. Der aus der Formel 1 bekannte Hockenheimring, die Porsche-eigene Teststrecke in Leipzig und der als „Ardennenachterbahn“ berüchtigte Grand-Prix-Kurs von Spa-Francorchamps (Belgien) stehen zur Auswahl. Neben dem Golf R kann alternativ auch mit dem Porsche 911 GT 3 Cup gefahren werden.

Ein Aufwand, den kaum jemand Zuhause betreibt

Selbst für erfahrene Konsolenzocker sind Aufbauten dieser Dimension nicht alltäglich: Drei große Monitore erlauben eine Panoramasicht wie aus einem echten Cockpit. Kurven können wunderbar eingesehen werden. Das Größenverhältnis von Autos kommt so realistisch und 1:1 zum Tragen. Schalensitz, Pedalerie und Rennlenkrad sorgen für die passende Anmutung. Die hydraulische Bremse will auch mit einer ordentlichen Portion Beinkraft bedient werden. „Das ist ja ganz schön anstrengend, aber cool“, war kein seltener Kommentar bei den ersten Testkilometern.

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Ein Aufwand den man kaum in den eigenen vier Wänden treibt: Drei Bildschirme, Lenkrad, Schalensitz und hydraulische Pedalierie sorgen für echtes Fahrfeeling.

Am Anfang geht es noch eher ruhig zur Sache

Die Einführungsrunde steht zumeist noch unter dem Motto „Kennenlernen und Probieren“, spätestens bei der ersten richtigen Runde ist sie aber geweckt, die Lust auf Bestzeit. Mit wachsendem Eifer pilotiert es sich mit 310 PS unter der simulierten Haube überraschend gut um den Rundkurs des berühmten Hockenheimrings. Immer vertrauter wird die Streckenführung, immer mutiger wird sich an den optimalen Bremspunkt vor engen Kurven heran gewagt. Unweigerlich wächst der Respekt vor richtigen Rennfahrern, die ihre Boliden auf der Piste und auch noch gegen andere Fahrzeuge bis in den Grenzbereich fahren.

Bis Ende November gibt es diese Gelegenheit

Da fühlt es sich im Simulator mit automatischen Gangwechseln nicht so dramatisch an, aber der Spaßfaktor ist groß. Man könnte rundenlang am Steuer sitzen bleiben, um an der Bestzeit zu feilen. Der Simulator in der Autostadt ist noch bis Ende November auf dem Marktplatz des Kundencenters aufgebaut. Rennrunden sind ohne Voranmeldung und ohne Kosten möglich. Nachwuchspiloten ab zwölf Jahren können sich an das Steuer setzen. (ampnet/blb)

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Bis Ende November haben Interessierte noch die Gelegenheit dazu, ein virtuelles Rennen zu fahren.