Klima-Sprit steht vor Einführung

Der Klima-Sprit steht kurz vor seiner praktischen Einführung. Bei einer Pressekonferenz in Berlin gab das Kraftstoff-Unternehmen P1 bekannt, noch in diesem Jahr einen Zapfpunkt zu eröffnen. Ein wichtiger Schritt für die Reduktion des CO2-Ausstoßes und die e-Fuels.

Im Motorsport werden e-Fuels bereits verwendet.

Denn der CO2-Ausstoß muß sinken. Das Credo der europäischen Klimapolitik. Aber die Politik setzt auf Elektroautos. Und damit auf einen Systemwechsel, der Jahrzehnte dauert. Mit klimaneutralen e-Fuels gibt es eine Lösung, mit der auch die Bestandsflotte praktisch CO2-neutral zu betreiben ist.

Standort mit Beispielwirkung?

Der exakte Standort soll noch festgelegt werden. Das Unternehmen will der deutschen Bundesregierung nämlich anbieten, eine besonders günstig gelegenen Zapfpunkt zu finden. Mit dem wäre dann der schwergewichtige und leistungsstarke Fuhrpark der Staatsorgane klimaneutral zu bedienen. Anstatt weiter fossile Brennstoffen zu nutzen.

Tests beweisen: synthetischer Treibstoff ist problemlos einsetzbar.

Umfangreiche Tests haben ergeben, dass praktisch alle existierenden Fahrzeuge mit Ottomotor problemlos und ohne Vorbereitung oder Umbauten mit dem synthetischen Kraftstoff namens P1 Eco 100 Pro zu betreiben sind. Theoretisch ist auch ein synthetischer Kraftstoff für Dieselmotoren denkbar. „Es geht nicht darum, fossile Brennstoffe grüner zu machen, sondern darum, sie zu eliminieren“, so ein Verantwortlicher. Schon jetzt stünden Millionen von Litern Kraftstoff zur Verfügung, die Kosten von aktuell 5 bis 6 Euro pro Liter dürften sehr schnell sinken. Die Entwicklung des Tankstellennetzes erfolgt mit dem Partner Sprint Tank.

e-Fuels helfen, die Bestandsflotte praktisch CO2-neutral zu betreiben.

Jetzt ist die Politik am Zug

Es bleibt abzuwarten, ob den politischen Bekenntnissen der deutschen Regierung zum Klimaschutz auch Taten folgen. Die Aufmerksamkeit wird sich dabei besonders auf die Ministerien fokussieren, die in den letzten Monaten freundliche Worte zur Technologieoffenheit gefunden haben. Ohne aber die Basta-Entscheidung der EU zugunsten von Elektroautos zu verhindern. Die in Berlin gewonnenen Erfahrungen könnten im Jahr 2026 auf europäischer Ebene genutzt werden. Denn dann soll noch einmal eine Bewertung synthetischer Kraftstoffe erfolgen. Man darf gespannt sein, ob der Klima-Sprit, der vor der Einführung steht, zu einem breiten Umdenken führt. (jm/cen)