MAN Steyr – Automobilfeindliche Politik – Abwanderung der Industrie?

Bewirkt eine automobilfeindliche Politik eine Abwanderung der Industrie, Stichwort MAN Steyr? Mit rund 355.000 Beschäftigten in der Fahrzeugindustrie gilt Österreich als Automobilland. Doch die Hürden, die der Fahrzeugwirtschaft von der Politik in den Weg gestellt werden, bringen die Branche in immer größere Bedrängnis. Das zeigt nun auch die von MAN geplante Verlagerung des Geschäfts von Steyr u. a. nach Polen. Ein Indiz dafür, dass eine automobilfeindliche Politik zur Abwanderung der Industrie führt. Deshalb fordert KommR Prof. Burkhard Ernst die Rückkehr der Politik zu einer sachlichen, innovationsfreundlichen und zukunftsfähigen Industriepolitik.

„Das Tauziehen um die Zukunftsaussichten für das oberösterreichische MAN Lkw-Werk ist eine Tortur für die ca. 2.300 Facharbeiterinnen und Arbeiter, deren Familien, die Zulieferbetriebe und für viele weitere Jobs, die in Steyr an dem Werk hängen “, so KommR Prof. Burkhard Ernst, Vorsitzender des Vereins „Mein Auto“.

KommR Prof. Burkhard Ernst, Vorsitzender des Vereins „Mein Auto“

Nicht Symptome bekämpfen, bessere Rahmenbedingungen schaffen

Das Schicksal von MAN in Steyr könnte auch andere Automotive-Betriebe in Österreich ereilen: „Die drohende Schließung des Werks und der Verlust von circa 2.300 Arbeitsplätzen ist auch die Folge automobilfeindlicher Politik, die nicht an die Innovationskraft unserer Industrie glaubt. Sondern sich engstirnig auf Elektromobilität fokussiert. Um niedrige Emissionswerte zu erreichen. Dabei kann man Verbrennungsmotoren auch mit synthetischen Kraftstoffen oder Wasserstoff betreiben. Und sie wären damit ebenso CO2-neutral. Pläne für ein Verbot der Neuzulassung von Verbrennungsmotoren schaden deshalb der freien Marktwirtschaft. Sie leisten dem Niedergang unserer Fahrzeugindustrie Vorschub und führen zum Abbau vieler weiterer Arbeitsplätze“, so Ernst.

„Die Folge der derzeitigen Politik ist ein Strukturwandel und führt zum weiteren Verlust von qualifizierten Arbeitsplätzen, Know-how und damit von heimischer Wertschöpfung. Das ist alles andere als nachhaltig. Im Sinne Österreichs, das als Automobilland gilt, wäre ein rasches Umdenken der Politik dringend notwendig“, fordert Ernst.

Die Automobilwirtschaft in Österreich

Die österreichische Fahrzeugwirtschaft, beschäftigt einschließlich Zulieferbetriebe sowie vor- und nachgelagerter Wirtschaftsbereiche rund 355.000 Personen. Derzeit sind rund 25.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer direkt mit der Fertigung von Motor- oder Getriebeteilen beschäftigt. Sie erwirtschaften pro Jahr einen Produktionswert von über 15 Milliarden Euro.