Algen als Kraftstoff?

Die Mazda Motor Corporation hat gemeinsam mit der Hiroshima University und dem Tokyo Institute of Technology bereits im Juli 2016 ein Forschungsprojekt ins Leben gerufen, welches sich mit der Entwicklung eines flüssigen Biokraftstoffs aus Mikroalgen beschäftigt.

90% Verringerung CO2 bis 2050

Mazda strebt eine Verringerung der CO2-Emissionen des Unternehmens um 50 Prozent bis 2030 und um 90 Prozent bis 2050 an. Der Automobilhersteller berücksichtigt dabei die ganzheitliche „Well-to-Wheel“-Perspektive, die die CO2-Emissionen von fossilem Kraftstoff von der Ölquelle bis zum Einsatz auf der Straße sowie aus der Stromerzeugung zum Vergleich mit Elektrofahrzeugen korrekt berücksichtigt. Das Unternehmen hat sich darüber hinaus dem Ansatz der richtigen Lösung zur richtigen Zeit und am richtigen Ort verpflichtet. Die Verfügbarkeit von Energiequellen und die Tauglichkeit automobiler Antriebe in Bezug auf ihr CO2-Reduzierungspotenzial unterscheiden sich von Region zu Region je nach Energiemix zum Teil sehr deutlich.

Die Annahme ist, dass Verbrennungsmotoren in Kombination mit einer Elektrifizierung – also alle Formen von Hybrid-Antrieben – auch 2030 noch etwa 95 Prozent der global produzierten Fahrzeuge ausmachen werden. Flüssigkraftstoff wird bis mindestens 2040 in der individuellen Mobilität dominierend bleiben. Daher hält Mazda einen erneuerbaren Flüssigkraftstoff für eine nachhaltige und zügige CO2-Reduzierung für unerlässlich.

Biokraftstoff aus Algen

Da der Algen-Biokraftstoff bei der Verbrennung nur so viel CO2 freisetzt, wie zuvor durch das Wachstum der Algen durch Photosynthese der Atmosphäre entzogen wurde, um eine CO2-Neutralität von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor zu erreichen. Mazda hält diesen Ansatz für entscheidend.

Mikroalgen-Biokraftstoff hat neben dem niedrigen Flammpunkt als erneuerbarer Flüssigkraftstoff zahlreiche positive Eigenschaften. Die genetisch optimierten Algen können auf Flächen gezüchtet werden, die für die Landwirtschaft ungeeignet sind. Sie werden in salzigem Meerwasser angebaut und schonen somit die Süßwasserressourcen. So entsteht dieser Kraftstoff aus einer Biomasse, die nicht in Konkurrenz zu pflanzlichen Lebensmitteln auf landwirtschaftlichen Flächen angebaut werden muss. Der Ertrag aus Mikroalgen ist zudem um ein Vielfaches größer als bei Kraftstoffen aus anderer Biomasse. Darüber hinaus ist der Bioalgenkraftstoff biologisch abbaubar und umweltschonend, wenn er versehentlich in die Umwelt gelangt.

Die Verbesserung der Produktivität und die Senkung der Kosten sind für die breite Verfügbarkeit von Algen-Biokraftstoffen von grundlegender Bedeutung. Zu diesem Zweck engagiert sich Mazda durch forschungsbeschleunigende technische Unterstützung für ein Projekt an der Hiroshima University, das sich mit der Genomaufbereitung der Mikroalgen befasst und für ein weiteres Projekt der Pflanzenphysiologie des Tokyo Institute of Technology.