Mercedes-Benz A-Klasse: Erwachsener mit mehr Luxus

Die vierte Auflage hört auf den internen Namen „W177“ und punktet neben Sportlichkeit mit mehr Komfort, Luxus aus der S-Klasse sowie neuen Assistenzsystemen.

Der Weg wird fortgesetzt

Mercedes-Benz A-Klasse, W177, 2018
Die Rückleuchten sind zierlicher geworden

Wie groß war der Aufschrei vieler A-Klasse Fahrer, als 2012 eine radikal neue A-Klasse – genannt „W176“ – auf den Markt kam. Flach, mit großen Rädern und kleinen Fensterflächen sowie sportlichem Fahrverhalten. Es sollte eine gänzlich andere Kundenschicht etabliert werden als mit dem Urentwurf aus den 90ern. Die Neuauflage „W177“ knüpft an dieses Prinzip an, verfeinert es jedoch mit Luxus aus der E- und S-Klasse.

Noch windschlüpfriger und dadurch leiser

Die A-Klasse von 2012 war ja im Vergleich zum Van-artigen Vorgänger schon ein Musterbeispiel für den cW-Wert. Das kann die Neuauflage aber toppen: Der Luftwiderstandsbeiwert wurde auf 0,25 herunterpoliert. Gleichzeitig verringerten die Designer die Stirnfläche des Autos auf 2,19 Quadratmeter. Übrig bleibt ein Luftwiderstand (Cw x F) von 0,5475. Das ist soviel wie bei einem fast aufrecht sitzendem Radfahrer. Zum niedrigen Luftwiderstandbeiwert tragen viele Elemente bei, so der normalerweise komplett verschlossene Kühlergrill, die flache Motorhaube und die Leichtmetallräder, die so geformt sind, dass die Luft scheinbar auf eine geschlossene Scheibe trifft und sich nicht mehr im Radhaus verfangen kann. Durch diesen Aufwand wird ein niedriges Geräuschniveau im Innenraum erreicht. Gleichzeitig wirkt sie gestreckter und breiter, einfach „erwachsener“ als die vorige Generation.

Innen gibt es viel – inklusive voller Vernetzung

Mercedes-Benz A-Klasse, W177, 2018
Viel Design im Innenraum – zwei 10,25 Zoll Displays

Es gibt viel Design, für manchen zu viel. Zum Beispiel bei den fünf großen, runden und spektakulären Lüftungsdüsen: drei zentral und jeweils eine außen. Die drei in der Mitte sitzen in dem nach vorn gewölbten unteren Teil der Armaturentafel, die beiden äußeren im nach vorn verlagerten oberen Teil. Dort befinden sich auf die zwei 10,25 Zoll großen Bildschirme. Einer fürs Infotainment und der andere für das virtuelle Cockpit. Erinnert an die S-Klasse.
Natürlich geht auch die Spracheingabe, deren neueste Version „Hey Mercedes“ à la Amazon Alexa uns allerdings in konstanter Dummheit immer nur nach unseren Wünschen fragte, wenn sie uns nicht gerade mitteilte, dass für uns keine neuen Nachrichten vorliegen. Angeblich versteht sie auch Dialekte. Mit einiger Übung können Fahrerinnen und Fahrer ihrer A-Klasse aber auch mit Fingerfertigkeit zeigen, wo’s langgeht – per Tasten links und rechts auf der Speiche des Lenkrades. Das kennt man ebenfalls aus der S-Klasse.

Jede Menge Fahrerassistenzsysteme

Vom Spitzenmodell des Hauses übernimmt auch das jüngste und kleinste das fast vollständige Programm an Fahrerassistenz-, Komfort- und Konnektivitätssystemen. Zum „Intelligent Drive System“ kommt auch hier das Dienstleistungsangebot der „Mercedes me“-App, wie sich das für ein Young Urban Professional Vehicle der Marke heute gehört. Es ist die Summe dieser Systeme, die aus dem übermütigen Halbstarken einen modernen Zeitgenossen werden lassen: allways on und stilsicher.

Zu Beginn gibt es drei Motoren

Der neue Vierzylinder-Benziner M282 mit 1,33 Liter Hubraum, 163PS und 250Nm im A 200. Außerdem gibt es den 2 Liter M260 mit 224PS sowie 350Nm und 7-Stufen Doppelkupplungsgetriebe im A 250. Alle Benziner haben einen Otto Partikelfilter. Einziger Diesel zurzeit ist der OM 608 mit 1,5 Liter Hubraum, 115PS und 260Nm im A 180d. Alle Motoren entsprechen dem höchsten Abgas-Standard EU6-temp.
Der kleinere Benziner, eine Kooperation zwischen Renault und Mercedes, ist der modernste und hinterlässt einen ausgewogenen Eindruck. Der Zweiliter ist ein Eigengewächs und sorgt für ordentlich Vortrieb. Der Renault-Diesel im 180d erschien uns als die unterste mögliche Motorisierung für den leer rund 1,5 Tonnen schweren Wagen.

Zwei Hinterachskonstruktionen sowie Verstelldämpfer

Die beiden kleineren Motoren kommen mit dem weiterentwickelten Fahrwerk mit McPherson-Vorderachse mit Alu-Querlenker und Verbundlenker-Hinterachse gut klar, sowohl bei der Fahrdynamik als auch beim Komfort. Bei den später dazukommenden Allrad-Versionen 4Matric und bei stärkeren Motorisierungen führt eine Vier-Lenker-Konstruktion die Hinterräder. In der Verbindung zwischen der aktiven Verstelldämpfung (Sonderausstattung) mit elektronischer Regelung und dem serienmäßigen Dynamic Select-System kann über vier Fahrprogramme zwischen einem komfortablen und sportlich orientierten Dämpferverhalten gewählt werden.

Technische Daten des A 200

Länge x Breite x Höhe (m): 4,429 x 1,80 x 1,44
Radstand (mm): 2,73
Motor: R4-Turbobenziner, 1332 ccm, Hochdruckeinspritzung
Leistung: 120 kW / 163 PS bei 5500 U/min
Max. Drehmoment: 250 Nm bei 1620 U/min
Höchstgeschwindigkeit: 225 km/h
Beschleunigung 0 auf 100 km/h: 8,2 Sek.
Verbrauch (nach EU-Norm): 6,3 – 5,8 Liter
CO2-Emissionen: 144 – 133 g/km
Effizienzklasse: b (Euro 6 temp)
Leergewicht / Zuladung: min. 1355 kg / max. 515 kg
Wendekreis (m): 11,0
Kofferraumvolumen: 370 bis 1210 Liter
Räder-/Reifengröße: 6,5 J x 16 / 205/60 R 16
Basispreis: 33.289,99€