Mercedes GLK 350 CDI 4Matic

Lange hat Mercedes gewartet, um mit dem GLK in das Segment der kompakten Premium-SUV einzusteigen, um sein Geländewagen-Angebot nach unten abzurunden. Aber nicht zu lange. Denn kleine und mittlere SUV erzielen noch immer noch beachtliche Zuwächse.

Die Stuttgarter folgten dabei aber nicht dem rundlichen Styling-Trend, sondern verpassten dem GLK ein recht kantiges Design. Fast eine Reminiszenz an ihre legendäre G-Klasse.
So bleibt der GLK mit seiner noch markanteren Front, dynamischer Seitenlinie und sehr muskulösem Heck auf jeden Fall ein Hingucker, der entsprechend polarisiert. Man mag das, oder eben auch nicht. Die Verkaufszahlen belegen, dass die Entscheidung nicht falsch war.

Der Innenraum mit neuer Instrumententafel wirkt ebenfalls nicht mehr so kantig, was die generelle Wohlfühl-Atmosphäre noch steigert. Die wertigen Materialien sind sehr sauber verarbeitet, die guten Seitenhalt bietenden Sitze bequem und die wichtigsten Instrumente im Armaturenträger übersichtlich. Die Bedienung ist einfach und Schalter und Regler sind weitestgehend ergonomisch platziert.

Die Platzverhältnisse sind sowohl für Fahrer und Beifahrer als auch die Fondpassagiere mehr als genügend und dank der erhöhten Karosserie und der hohen Sitzposition ergibt sich eine gute Übersicht. Durch die breiten hinteren Dachpfosten und der hoch angesetzten Heckscheibe ist zumindest die optional zu ordernde akustische Einparkhilfe allerdings hilfreich, besser natürlich die ebenfalls zusätzlich zu bestellende Rückfahrkamera. Beim Ladevolumen von lediglich gut 300 Litern machen sich die kompakten Abmessungen des GLK ausnahmsweise negativ bemerkbar. Dank des kastenförmigen Aufbaus und sehr großer Ladeöffnung ist der Kofferraum jedoch sehr leicht zu beladen und verfügt mit 525 Kilo über eine recht hohe Zuladungs-Grenze.

Für den Vortrieb sorgte im Testwagen ein 3.0 Liter-Sechszylinder-Diesel mit 231 PS bei einem maximalen Drehmoment von 620 Newtonmeter, die ab 1.600 Umdrehungen anliegen. Solch bullige Kraft will auf die Straße gebracht werden, was den Stuttgarter Ingenieuren dank des „Agility-Control" genannten Fahrwerks mit amplitudenabhängiger Dämpfung und dem hauseigenen Allradsystem 4MATIC mühelos gelingt. In Verbindung mit der serienmäßigen, tadellos schaltenden 7G-Tronic und der nur im Mittelbereich etwas indifferent wirkenden Servolenkung lässt sich der GLK sehr problemlos und angenehm bewegen. Selbst bei zügig durchfahrenen Kurven sind die Wankbewegungen zudem äußerst gering. Nicht gering ist allerdings der Verbrauch. Die offiziellen 6.9 Liter sind graue Theorie, knapp zehn Liter Realität.

Selbst ohne Offroad-Technik-Paket macht der GLK zumindest im leichten Gelände auch ohne zusätzliche Differenzialsperren eine ordentliche Figur. Mit ein Grund für die gute Traktion ist eine neu entwickelte Lamellenkupplung im Zentraldifferenzial, die bei besonders niedrigen Reibwerten zwischen Reifen und Fahrbahn für eine gute Stabilität sorgt. Dennoch ist spürbar, dass sich der Kompakt-SUV auf Asphalt wohler fühlt und dort seine besonderen Stärken hat.

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