Neubauer/Ettl beim 2. ERC Lauf in Lettland

Die Bedingungen bei der Rallye im Baltikum sind allerdings extrem schwierig, wie Hermann Neubauer nach der Besichtigung zu berichten weiß: „Es liegt so gut wie überhaupt kein Schnee, aber es ist eisig kalt. Die sibirische Kälte hat auf allen Sonderprüfungen die Schotterstraßen durchfrieren lassen, das ergibt in Kombination mit dem Schneemangel eine äußerst heikle Mischung. Die Prüfungen selbst sind nämlich sauschnell, fast alles sind Vierer- und Fünfer-Kurven, oft auch über Kuppen. So etwas in der Art sieht man bei uns nirgendwo. Ich kann nur hoffen, dass der Schrieb nach unseren zwei Besichtigungsfahrten halbwegs passt…“

Co-Pilot Bernhard Ettel ergänzt: „Man hat im letzten Jahr gesehen, dass es hier gegen die einheimischen Piloten schwer ist und dass die Zeitabstände auch gleich relativ groß werden können. Speziell in den von Hermann angesprochenen schnellen Kurven kann man extrem viel Zeit verlieren, wenn man nicht ganz perfekt geschrieben hat, da zählt halt die Erfahrung. Und die fehlt uns hier komplett, denn für uns ist es eine Premiere, dementsprechend schwer tun wir uns mit Prognosen.“

Hermann Neubauer ist dennoch guter Dinge: „Wir sind motiviert, Manfred Stohl und sein Team haben das Auto bestens präpariert, es sollte also alles passen.“ Auf die Nachfrage, was er sich nun erwartet, antwortet der junge Mann aus dem Lungau mit einem Schmunzeln: „Eine gute Frage. Nachdem ich noch nie mit Schwedenspikes auf Schotter gefahren bin, wird es sicher eine interessante Geschichte. Aber grundsätzlich wollen wir im Production-Cup unter die Top-Fünf fahren, damit wäre ich zufrieden. Warten wir ab, wie schnell die einheimischen Fahrer sind und wie es im Qualifying läuft – dann wissen wir sicher mehr!“