Neuer Ärger durch zweite Phase von WLTP

Bosch Dieselproblem

Autohersteller wie Volkswagen und Daimler blicken mit Sorge auf die ab September 2019 für alle Fahrzeuge geltende nächste WLTP/RDE-Stufe. Dazu gehört unter anderem der „Evaporation Test“ (EVAP). „Um diese und weitere Vorgaben zu erreichen, müssen nahezu alle Motor-Getriebe-Varianten erneut das aufwändige WLTP-Zertifizierungsverfahren durchlaufen“, sagte Christian Dahlheim, Leiter Volkswagen Konzern Vertrieb, der Branchen- und Wirtschaftszeitung Automobilwoche. Trotz großer Lerneffekte in der ersten Phase von WLTP sei nicht auszuschließen, „dass es auch dieses Jahr bei einigen Modellvarianten zu temporären Einschränkungen des Angebots in der zweiten Jahreshälfte kommen kann“, so Dahlheim.

NOx im Realbetrieb, Verdunstung in Klimakammern

Kernelement von EVAP ist die 48-Stunden-Messung der Verdunstungsemissionen von stehenden Fahrzeugen mit abgeschaltetem Motor in Klimakammern. Dabei sind enge Grenzwerte einzuhalten. Zudem erfolgt ab September bei Fahrzeugen die Abgasmessung für Stickstoffdioxid im Realbetrieb auf der Straße (RDE-NOx).

Herausfordernd

Daimler-Vorständin Britta Seeger sagte in Bezug auf die zweite Stufe von WLTP/RDE der Automobilwoche: „Es bleibt herausfordernd, da der Aufwand für alle Beteiligten in den neuen Verfahren enorm gestiegen ist“. Doch die Vertriebschefin von Mercedes-Benz gibt sich zuversichtlich: „2018 haben wir alle miteinander viel gelernt. Wir können nun besser planen“.

Die gleiche Übung wie 2018

VW-Konzernchef Herbert Diess hatte Ende 2018 in einer internen Videobotschaft die Mitarbeiter gewarnt: „Bei WLTP kommt die zweite Phase. Nochmals die gleiche Übung wie in diesem Jahr. Insbesondere für Audi und VW“. Neben VW hatte 2018 die Umstellung auf WLTP unter anderem auch bei Daimler und BMW für erhebliche Lieferverzögerungen und eine stark reduzierte Verfügbarkeit wichtiger Modelle gesorgt.