ÖAMTC-Crashtest

Sechs neue Fahrzeugmodelle wurden im aktuellen ÖAMTC-Crashtest im Hinblick auf ihre Verkehrssicherheit unter die Lupe genommen. Die Ergebnisse waren insgesamt schwächer als in vielen der vergangenen Crashtests. "Mit dem VW Golf Sportsvan konnte diesmal lediglich ein Fahrzeug die Fünf-Sterne-Wertung erreichen. Der Ford Tourneo Courier wurde immerhin mit vier Sternen beurteilt. Der weiteren Modelle, Renault Mégane Hatch, MG3 sowie die baugleichen Peugeot 301 und Citroen C-Elysée, blieben mit drei Sternen im durchschnittlichen Bereich", zieht ÖAMTC-Cheftechniker Max Lang Bilanz.

Die Gründe für das schwächere Abschneiden einiger Fahrzeuge im aktuellen Crashtest liegen für den ÖAMTC-Experten in unterschiedlichen Bereichen. Besonders auffällig ist, dass – abgesehen vom Golf – bei allen getesteten Autos die Ausstattung mit Sicherheitsassistenz-Systemen zu wünschen übrig lässt. "Davon abgesehen offenbarte der chinesische Kompaktwagen MG3 einige Mängel in Bezug auf die Insassensicherheit. Bei einem Aufprall von hinten treten sehr hohen Belastungen im Nackenbereich auf, die speziell auf den Rücksitzen sogar tödlich enden können", kritisiert Lang. Aber nicht nur im Fahrzeug lauern beim MG3 Gefahren, wie die niedrige Wertung im Bereich Fußgängersicherheit, besonders bezüglich der Vorderkante der Motorhaube bzw. der A-Säulen, zeigt.

Den baugleichen Peugeot 301 und Citroen C-Elysée ergeht es im ÖAMTC-Crashtest nur unwesentlich besser. "Auch hier sind Insassen- und Fußgängersicherheit die Sorgenkinder", erklärt Lang. "Zu möglichen schweren Nackenverletzungen, die Passagiere auf den Rücksitzen erleiden können, kommen sehr hohe Belastungen im Brustbereich beim Pfahltest, bei dem ein Seitenaufprall gegen einen Baum bzw. Laternenmasten simuliert wird." Und auch beim Peugeot bzw. Citroen besteht großer Nachholbedarf im Fußgängerschutz – ebenfalls an der Vorderkante der Motorhaube, an den A-Säulen und an der Windschutzscheibe selbst.

Viertes Fahrzeug im Bunde der Drei-Stern-Autos ist der Renault Hatch, der insgesamt recht gute Sicherheit für die Fahrzeuginsassen bietet, wenn man von den stark erhöhten Werten beim Heckaufprall absieht. "Dass es für den Renault nur drei Sterne gibt, liegt vorwiegend an einem Problem mit dem Seatbelt-Reminder für die Rücksitze", erklärt der ÖAMTC-Cheftechniker. "Renault hat in diesem Punkt bereits Nachbesserung versprochen."

Mit vier Sternen schnitt im aktuellen ÖAMTC-Crashtest der Ford Tourneo Courier ab. "Grundsätzlich sitzt man im Tourneo sehr sicher", hält Lang fest. "Nur beim Heckaufprall zeigten sich auch bei diesem Fahrzeug erhöhte Belastungswerte. Die Abwertung auf vier Sterne ist aber eine Folge der fehlenden Sicherheitsassistenz-Systeme." Im Bereich der Fußgängersicherheit erreicht der Ford Tourneo unter den sechs Testkandidaten das beste Ergebnis.

 Das einzige Auto, das mit fünf Sternen bewertet wurde, kommt diesmal von VW. "Der Golf Sportsvan konnte die Tester in fast allen Bereichen überzeugen. Nur beim Pfahltest waren die Brust-Belastungen etwas erhöht", so der ÖAMTC-Experte. Nachbesserungsbedarf gibt es aber auch bei diesem Fahrzeug – einmal mehr im Bereich der Fußgängersicherheit, wo die Vorderkante der Motorhaube und die A-Säule für schwere Verletzungen bei einem Zusammenstoß sorgen können. Weitere Infos und alle ÖAMTC-Tests findet man unter www.oeamtc.at/test

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