Renault – Turnaround in die Gewinnzone?

Der Konzern Renault stellt sich mit vier Geschäftseinheiten neu auf – schafft er damit den Turnaround in die Gewinnzone? Man hat große Pläne für die Zukunft. Unter anderem rücken Dacia und Lada näher zusammen. Und Lotus kommt ins Spiel.

Zusammen mit den Partnern Nissan und Mitsubishi ist man der zweitgrößte Automobilkonzern der Welt. Aber deutlich angeschlagen. So strich der Konzern rund 15.000 Arbeitsplätze. Und man verordnete sich Einsparungen von zwei Milliarden Euro in den kommenden drei Jahren.

Renaulution“ – der Ansatz für Renault zum Turnaround in die Gewinnzone

Luca de Meo

Deshalb rief der neue Renault-Vorstandschef Luca de Meo jetzt die „Renaulution“ aus. Mit der definiert sich der Konzern neu. Motto: die deutliche Abkehr von der bislang von Wachstum um jeden Preis getriebenen Philosophie. „Unser Fokus ist aktuell allein darauf gerichtet, unsere Wettbewerbsfähigkeit zurückzugewinnen. Renaulution bedeutet, das gesamte Unternehmen von Volumen auf Wert umzustellen“, erklärte de Meo bei der Vorstellung der neuen Ausrichtung des Konzerns in Paris. Bedeutet: Organisationsstraffung, Verbesserung der Finanzen und folgend ein Schwerpunkt auf Technologie, Energie und Mobilität. De Meo: „Wir werden uns von einem Automobilhersteller, der mit Technologie arbeitet, zu einem Tech-Unternehmen entwickeln, das mit Autos arbeitet.“

Renault 5 Prototyp

Wichtiger Schwerpunkt bei den Zukunftsplänen spielt die Elektrifizierung der Modellpalette. „2025 gibt es keinen klassischen Verbrennungsmotor mehr in unserer Modellpalette. Unsere Verbrennungsmotoren sind dann mit unserer Hybridtechnik kombiniert“, so Renault-Chefentwickler Gilles Le Borne. Bei den leichten Nutzfahrzeugen plant Renault mit der Brennstoffzellen-Technologie.

Vier Geschäftsbereiche

Bis 2025 bringen die vier Geschäftsbereiche des Konzerns (Renault, Dacia/Lada, Alpine und Mobilize) 24 neue Modelle auf den Markt. Davon mindestens zehn vollelektrische Fahrzeuge. Mit dieser „Nouvelle Vague“ will sich Renault den „grünsten Antriebsmix“ unter den europäischen Produzenten verschreiben. Allein die Marke Renault soll dazu mit sieben vollelektrischen Modellen beitragen. Ein Beispiel dazu liefert der Prototyp einen modernen elektrischen Renault 5. Er erinnert an den kultigen Kleinwagen der 1970er.

Dacia & Lada

Auch einen Blick in die Zukunft gestattete Dacia. Die Marke arbeitet in Zukunft enger mit Lada in Russland zusammen. Man teilt sich sich Plattform und Technologie. Der Prototyp des Dacia Bigster Concept steht für den Aufstieg der Marke in das C-Segment. Der 4,60 Meter lange SUV steht auf der CMF-B-Plattform. Die nutzt in Zukunft auch Lada.

 

Formel-1-Showcar von Alpine

Die Sportabteilung – inklusive Formel 1– subsumiert sich unter dem Dach der neuen Geschäftseinheit Alpine. Zusammen mit Lotus soll ein vollelektrischer Nachfolger des A110 entstehen. Außerdem plane Luca De Meo – laut Medienspekulationen – angeblich auch ein kompaktes Sportmodell. Für Amateur-Motorsportler als Ersatz für den Mégane RS.

 

20 Prozent mit „Mobilize“

In der neuen Einheit „Mobilize“ bündelt man die Geschäftsfelder der Daten-, Mobilitäts- und Energiedienstleistungen. Die sollen bis 2030 zirka 20 Prozent des Konzernumsatzes erzeugen. Dazu stellte Renault unter anderem den Prototyp eines zweisitzigen Carsharing-Fahrzeugs für die Stadt vor.

Renault-Mobilitätsmarke Mobilize