So fährt sich der neue Audi Q8 auf 4250 Meter Seehöhe

Audi Q8 im Test - Im Schnee

Die Ingolstädter wollen mit ihrer neuen Kreation hoch hinaus. Passend dazu findet der Test in der chilenischen Atacama-Wüste – auf bis zu 4250 Metern Seehöhe – statt. Warum dabei ein Audi Quattro Sport von 1984 mit von der Partie ist, veraten wir euch hier.

Audi Q8 innen beim test
Auch die Hinterbänkler sitzen bequem.

Weg vom kastigen Geländewagen – hin zum stylischen, viertürigen Coupé

Mit dem Q8 folgt auch Audi dem Trend sich vom praktischen SUV zum viertürigen Groß-Coupé zu bewegen. Diese Farhzeuge stellen eine neue Gattung dar, an deren Erfolg nur ihre Pioniere – SsangYong oder BMW – glaubten. Der Widerspruch schien zu groß. Groß bis pompös oder dynamisch mit sportlicher Eleganz – diese Begriffspaare schienen unvereinbar. Doch entscheidend ist der Kunde. Der mag das große, luxuriöse und dynamisch wirkende Hoch-Coupé mit großem Innenraum und Platz für Gepäck. Ob SUV oder SAV – es wird Zeit, für diese Gattung eine neue dreibuchstabige Abkürzung zu finden.

Audi Quattro Sport beim Q8 test
Er stand beim Design des Q8 Pate: Audi Quattro Sport von 1984

Apropos Coupé: Eine Legende stand beim Design und beim Test Pate

Obwohl von der Gattung immer noch ein SUV, beziehen sich die Designer rund um Marc Lichte auf die sportlichen Gene der Marke. Genauer gesagt auf den Audi Quattro Sport. Von Kennern auch „der Kurze“ genannt. Er war das Hologisationsmodell für den legendären Rallye-Quattro. Dieser leistete 300 PS, wog keine 900 Kilogramm und fiel mit drei Merkmalen besonders auf: kurzer Radstand, kleine Fensterflächen wegen hoher Schultern und die extrem ausgestellten, eckigen Kotflügeln, die Platz für breite Schlapfen schufen. Deshalb hat auch der Q8 breitere Kotflügel mit Platz für bis zu 22-Zoll Räder, eine hohe Fensterlinie und schwarze Akzente am Kühlergrill und bei den Heckleuchten. Er basiert zwar auf dem Q7 und der Radstand ist ident, doch der Q8 ist 27 Millimeter und 66 Millimeter kürzer. Obwohl die Dachlinie flach ist und hinten abfällt, bleibt genug Platz für Passagiere und Gepäck. Mindestens 605 Liter passen hinein, maximal sind es1775 Liter. Beim Gewicht werden aber keine Abstriche gemacht: 2145 Kilogramm bringt zumindest der 3 Liter Diese auf die Waage.

Audi Q8 im Test - Cockpit
Das Armaturenbrett wird von drei Displays dominiert.

Innen dominieren Bildschirme die Cockpit Landschaft

Unterhalb der bekannten, von B-Säule zu B-Säule umlaufenden Wrap up-Line gliedern sich nun klar getrennte Bereiche über die ganze Breite an, die von schwarzem Klavierlack-Glanz dominiert werden. Die Mitte über dem Tunnel beherrschen zwei Touchscreens, einer mit 10,1 Zoll für Infotainment und Navigation, darunter der für Lüftung und Klima mit 8,6 Zoll. Wer will, kann ein virtuelles Cockpit dazu kombinieren (12,3 Zoll). Auch ein Head up-Display ist im Angebot. In der Summe ensteht – dank einiger Aufpreise wie den S-Sportsitzen – entsteht aber ein elegantes und unaufdringliches Ambiente.

Audi Q8 im Test - Seehöhe
Bis auf 4520 Meter Seehöhe konnten wir mit dem Q8 hinauffahren.

Die beiden 6-Zylinder sind Mildhybride

Zur Markteinführung gibt es zwei Motoren: Den Audi Q8 50 TDI Quattro und den Audi Q8 50 TFSI, beide kombiniert mit dem obligaten Allradantrieb Quattro und einer Acht-Gang-Tiptronic. Gestartet wird mittels Riemen-Starter-Generator, der beim Verzögern bis zu 13 kW der Bremsenergie in seine 10 Ah-Lithiumionenbatterie zurückholen kann. Dort wird sie zum schnellen Starten wieder abgerufen oder für den Einsatz von nicht ständig benötigten Nebenaggregaten genutzt. Dank Segelfunktion sollen bis zu 0,7 Liter auf 100 km eingespart werden. Der 3-Liter Diesel leistet 286 PS und ein maximales Drehmoment von 600 Newtonmetern. In 6,3 Sekunden soll er die mindestens 2,2 Tonnen auf 100 km/h beschleunigen und eine Höchstgeschwindigkeit von 245 km/h erreichen. Anfang kommenden Jahres folgen ein kleinerer Drei-Liter-Diesel mit 231 PS im Audi Q8 45 TDI und ein Sechszylinder-Benziner mit 340 PS im Audi Q8 55 TFSI. Bei unseren Touren in die Höhe und in die Wärme oder Kälte konnten wir beide Drei-Liter-Motoren erleben. Immer in Kombination mit dem Luftfahrwerk. Beide haben mehr als ausreichend Power. Überraschend fanden wir da schon eher, wie wenig Geräusche im Innenraum ankommen, trotz der 22 Zöller. Wie erwartet, trug uns dieser Antrieb auch mit Sommerreifen ganz selbstverständlich und klaglos über die kurzen Schneeetappen, schlechte Wege und durch das Gelände. Auch mit Wasserdurchfahrten gab es keine Probleme.

Fazit

Wohin man auch blickt: Scheinwerfer, Assistenzsysteme, Ausstattungen oder Individualisierungsmöglichkeiten – der Audi Q8 passt zum Anspruch der Ingolstädter Marke. Die Macher haben sich Respekt verdient.

Daten Audi Q8 50 TDI (3.0) Quattro (MHEV)

Länge x Breite x Höhe (m): 4,99 x 2,00 x 1,71
Radstand: knapp unter drei Metern
Motor: V6-Diesel, Turbo, Direkteinspritzung
Leistung: 210 kW / 286 PS von 3500 – 4000 U/min
Max. Drehmoment: 600 Nm von 2250 – 3250 U/min
Höchstgeschwindigkeit: 245 km/h
Beschleunigung: 0 auf 100 km/h: 6,3 Sek.
Leergewicht / Zuladung: min. 2145 kg
Kofferraumvolumen: 605 Liter, erweiterbar auf 1755 Liter
Wendekreis: klein, wenn Hinterachslenkung
Reifen: 285/40 R 19
Luftwiderstandsbeiwert: 0,35, Stirnfläche 2,84 qm

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