Suzuki Celerio

Manchmal sind es die Kleinen, nicht besonders auffallenden Dinge, hinter denen sich Großes verbirgt. Währende andere Autos nahezu von allein lenken, bremsen und einparken und mit komplizierter Technik ausgestattet sind, besticht der Suzuki Celerio durch Bescheidenheit und Charme. Der 3.60 Meter große und 890 Kilo schwere Celerio gehört zwar zu der Kleinwagenklasse, bietet aber erstaunlich viel Platz für Passagiere und Gepäck. So finden vier ausgewachsene Menschen problemlos Platz im vermeintlich kleinen Suzuki. Auch der Kofferraum kann sich mit einem Ladevolumen von 254 Litern durchaus sehen lassen. Bevor es ans Innenleben des Celerio geht, ein kurzer Blick aufs Design. Auch hier übt sich der Wagen eher in Zurückhaltung. Aber genau diese Bodenständigkeit ist es, was dem Kleinen seinen Charme verleiht. Technikfreaks kommen im Celerio nicht auf ihre Kosten. Im Gegensatz zu anderen verzichtet der Automobilhersteller auf ein Übermaß an Technik und Schnick Schnack. Daher ist die Bedienung kinderleicht und man spart sich das schier endlose suchen im Bordcomputer-Menü. Lediglich die Soundanlage überzeugt nicht komplett. Der 1 Liter-Dreizylinder mit 68 PS klingt kernig und marschiert gut nach vorne. In 14 Sekunden spurtet der Celerio auf Tempo 100. Ein wahrer Kämpfer, dem es gelingt das Optimum aus einfachen Mitteln herauszuholen. Der Celerio federt außerdem gut, was dem XXL-Radstand geschuldet ist. Obwohl der Kleine offiziell eine Höchstgeschwindigkeit von 155 km/h erreichen soll, überrascht er auf der Autobahn mit einem deutlich höheren Tachostand. Auf abschüssiger Strecke schafft es der Celerio auf 170 km/h und vermittelt selbst bei dieser Geschwindigkeit ein sicheres Fahrgefühl. Die überhöhte Geschwindigkeit rächt sich allerdings an der Tankstelle. So verbrauchte der Celerio 5.1 Liter anstatt der versprochenen 4.3. Man sollte jedoch beachten, dass der Kleinwagen eher für Strecken des täglichen Lebens als für überzogen schnelle Autobahnfahrten gedacht ist. Nutzt man den Kleinen wofür er vorrangig konstruiert wurde, dürfte sich der durchschnittliche Spritverbrauch um die versprochenen 4 Liter bewegen. In der Basis-Version des Celerio muss man auf Klimaanlage, CD-Radio und Zentralverriegelung mit Fernbedienung verzichten. Wer diesen Luxus will, muss den Celerio in einer höheren Ausstattung ordern. Darin arbeitet der 1.0 Liter-Benziner mit 68 PS, der im Schnitt 4.3 Liter verbrauchen soll. Optional gibt es den umweltfreundlicheren Motor. Das Eco+-Paket beinhaltet einen neu entwickelten Dreizylinder mit Dualjet-Einspritzung und Start-Stopp-System. Dank der verbesserten Aerodynamik durch die um einen Zentimeter abgesenkte Karosserie hat Suzuki einen Durchschnittsverbrauch von 3.6 Litern ermittelt. Suzuki hat alles richtig gemacht. Der Celerio ist ein komfortables, praktisches Fahrzeug mit hohen Maßstäben, dessen Charme in der Bescheidenheit liegt. Technikbegeisterte sollten jedoch die Finger von ihm lassen. Für alle anderen heißt es: Ein großes Lob an Suzuki denn manchmal ist weniger einfach mehr. 

ar/SG

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