Von der Vision zur Wirklichkeit: Audi e-Tron Vision Gran Turismo

Audi e-tron Vision Gran Turismo

Fast jeder Autofan hat schon einmal etwas von „Gran Turismo“ gehört. Ein Rennspiel exklusiv für die Sony Playstation. Das aktuelle Spiel nennt sich „Gran Turismo Sport“ und ist für die Playstation 4 verfügbar. Seit dem sechsten Teil bringen die Entwickler des Spiels zusammen mit den Autoherstellern exklusive Concept Cars, die es meist nur im Spiel gibt. Manche davon schaffen es aber, 1:1 als Showcar gebaut zu werden. Ein prominentes Beispiel wäre der Bugatti Vision Gran Turismo. Dieses Chowcar nahm den späteren Bugatti Chiron vorweg. Auch der Audi e-Tron Vision Gran Turismo ist nun so ein Fahrzeug

Erst ein virtuelles Projekt – nun auf der Straße

Er begann als Projekt für die Gran-Turismo-Spielserie, dann kam die Idee, ihn als Renntaxi für die Formel-E-Serie einzusetzen. Der Audi e-Tron Vision Gran Turismo ist einer der spektakulärsten Sportwagen, die dieses Jahr gezeigt wurden. Der vom Designer Andreas Krüger gezeichnete Zweisitzer verfügt über Quattro-Kotflügelverbreiterungen und typische e-Tron-Designelemente wie die in Segmente aufgeteilten Beleuchtungselemente und den farblich invertierten Kühlergrill.

Kein neuer R8

Der e-Tron Vision Gran Turismo gibt sich puristisch
Audi e-Tron Vision Gran Turismo: puristisch

Die Abmessungen – der Racer ist ohne Heckflügel 4,76 Meter lang, 117 Zentimeter hoch und 1,98 Meter breit – sind nicht weit vom R8 entfernt. Auf einen R8-Nachfolger sollte man allerdings nicht schließen: Die Proportionen sind so extrem und die Sitzposition ist so tief, dass eine Serienfertigung in dieser Form kaum in Frage käme. Um einzusteigen muss man zunächst über einen breiten Schweller kraxeln. Leichter fällt das, wenn man das Lenkrad vorher per Schnellverschluss abnimmt. Die engen Schalensitze bieten viel Seitenhalt und statt eines Cockpits gibt es ein kompaktes Display. Ein Kippschalter ist fürs aktivieren der Servolenkung und ein Drucktaster für den Vorwärtsgang.

Wer Strom gibt fühlt sich plötzlich wie auf einem Katapult

Der Sprint von null auf 100 km/h dauert gerade einmal 2,5 Sekunden, bis zur 200-km/h-Marke verstreichen theoretisch nur sechs weitere Sekunden. Wir belassen es bei gut 180 km/h, die auf der kurzen Gerade auf der Audi-Teststrecke in Neuburg/Donau blitzartig erreicht werden. Dann gilt es, in die brutal verzögernde CFK-Bremse zu steigen. Wir lenken in die 180-Grad-Kurve ein und gehen früh aufs Fahrpedal; das Heck schwänzelt, der Allradantrieb hält das Auto in der Spur. Das gewaltige Flügelwerk und der geschlossene Unterboden sorgen für Abtrieb.

Drei Elektromotoren sorgen für die nötige Power

Die enorme Gesamtleistung von 600 kW / 815 PS ergibt sich aus drei 200-Kilowatt-Elektromotoren. Die wurden von den kommenden e-Tron-Serienmodellen übernommen. Zwei davon sitzen an der Hinterachse, einer im Vorderwagen. Diese werden aus vier Lithium Ionen Batterien gespeist. Zwei im Heck und zwei im Fußraum des Beifahrers. Die Ladebuchse stammt übrigens vom R8 e-Tron.

Audi e-tron Vision Gran Turismo
Macht auch aus der Perspektive eine gute Figur

Die Karosserie ist für die Rennstrecke konzipiert

Sie baut auf einem Gitterrohrrahmen auf und die Außenhaut besteht komplett aus Kohlefaserverbundstoff. Das Fahrwerk ist in Höhe und Sturz verstellbar. Außerdem sind Pirelli-GT3-Reifen der Dimension 325/705-18 auf OZ-Felgen montiert. Als Verglasung dienen extrem leichte Polycarbonatscheiben. Die Frontscheibe ist beheizt und nach dem Sandwichprinzip aufgebaut. Trotz der schweren Akkus liegt das Gewicht durch die Leichtbaumaßnahmen bei lediglich 1450 Kilogramm.

 Eigentlich sollte es ein Hybrid werden

Ursprünglich sollte der e-Tron Vision Gran Turismo gar kein Elektroauto werden – und im Spiel gibt es auch weiterhin eine virtuell existierende Hybridvariante mit 950 kW/1292 PS aus einem 3,4-Liter-V6-Turbo. Wenn wir noch einen Wunsch an Audi offen hätten: Die würden wir auch gerne mal fahren