VW-Chef Diess: „Klimaziele gefährden Auto-Jobs“

Volkswagen hat mit Blick auf die E-Mobilität harte Einschnitte bei seinen Zulieferern angekündigt und nimmt angesichts der EU-Klimaziele seine Kleinwagen vom Markt. „Dann brauchen wir eine Elektroquote von 50 Prozent. 50 Prozent weniger Verbrenner, das heißt auch 50 Prozent weniger Zulieferteile“, sagte VW-Konzernchef Herbert Diess der Branchen- und Wirtschaftszeitung Automobilwoche und ergänzte: „Das wird fast zwangsweise Arbeitsplätze bei unseren Lieferanten kosten“. Auch in den eigenen Werken werde dann manch ein Mitarbeiter überflüssig, räumte er ein.

50 E-Modelle bis 2025

Bis 2025 will der Volkswagen-Konzern 50 reine Elektromodelle und 30 Plug-in-Hybride auf den Markt bringen, von denen bis zu drei Millionen Autos pro Jahr verkauft werden sollen. „Bei der Marke sprechen wir von 20 reinen Akku-Autos und einem Absatzziel von einer Million 2025. Das werden rund 20 Prozent unserer Gesamtproduktion sein“, sagte VW-Baureihenleiter Christian Senger der Automobilwoche.

Keine Zukunft für VW up! und Polo?

Zudem sieht Diess aufgrund der strengen CO2-Vorgaben der EU ab dem Jahr 2030 keine Zukunft mehr für das Einstiegsmodell VW Up. Diess schätzte den Mehraufwand für die nötige Spritspartechnologie auf 3.500 Euro, was beim Up einem Drittel des Einstiegspreises gleichkommt. „Damit ist er tot“, sagte Diess. Selbst die Zukunft des Polo sei fraglich. Der VW-Konzernchef bestätigte damit einen Bericht der Automobilwoche vom vergangenen Monat. Die Branchen- und Wirtschaftszeitung hatte berichtet, Volkswagen lasse den Up sowie die Schwestermodelle Škoda Citigo und Seat Mii voraussichtlich angesichts hoher Kosten für die Spritspartechnik auslaufen.