VW Passat – Umfangreiches Update

VW verpasste seinem Bestseller Passat ein umfangreiches Update. Mit ausgeprägter Umsicht. Ist er doch neben dem Golf ein Urgestein der Marke und ist in der Mittelklasse heute der Spitzenreiter im Modellangebot.

Beim Design änderte man nur einige Details. Die Frontpartie ist mit dezent verändertem Grill und modifiziertem Tagfahrlicht noch relativ auffällig neu gezeichnet. Ein neuer Stoßfänger macht das Heck markanter. LED-Leuchten gibt es vorne und hinten. Die Größe der Leichtmetallräder liegt zwischen 17 und 19 Zoll. Drei neue Lackfarben erweitern das Farbspektrum. Innen ersetzt ein hinterleuchteter Passat-Schriftzug – mittig am Armaturenbrett – die bisherige analoge Uhr. Eine offene Ablage darunter kann mit einer Ladeschale fürs Smartphone bestückt werden. Neue Dekore Stoffe und Türverkleidungen bringen mehr optische Frische an Bord. Unterstützend: die Ambiente-Beleuchtung mit bis zu 30 verschiedenen, variablen Farben.

Antriebe

Acht verschiedene Antriebe stehen für den Passat bereit. Das Leistungsspektrum reicht von 88 kW/120 PS bis 200 kW/276 PS. Neben den Benzinern mit 110 kW/150 PS, 140 kW/190 PS und 200 kW/272 PS gibt es auch einen Hybridantrieb. Er basiert auf dem des bisherigen GTE. Aber er ist um 31 Prozent leistungsfähiger geworden.

Der GTE

Die mögliche Fahrstrecke im reinen E-Betrieb ist dank eines kräftigeren Akkus auf 55 Kilometer (WLTP) gestiegen. Das entspricht zirka 70 Kilometern Reichweite nach dem bisherigen NEFZ-Messverfahren. Beim Vorgänger lag sie bei 50 Kilometern. Die Batteriekapazität ist von 9,9 auf 13 kWh gestiegen. Der Akku lässt sich am Haushaltsanschluss in etwa 5,5 Stunden, mit einer Wallbox (360 V) in unter 4,5 Stunden aufladen.

Unter der Haube kooperieren ein 1,5-Liter-TSI, mit 115 kW/156 PS und ein 85 kW/115 PS starker E-Motor. Rein elektrisch schafft der GTE bis zu 130 km/h. Arbeiten beide Antriebe zusammen, liefern sie 160 kW/218 PS. Sie verleihen dem Teilzeitstromer eine Höchstgeschwindigkeit von 225 km/h. In 7,4 Sekunden beschleunigt der rund 1,8 Tonnen schwere GTE Passat über die Sechsgang-Automatik von 0 auf 100 km/h. Spitzensystem-Drehmoment: 400 Newtonmeter.

Das gesamte Ladevolumen liegt deutlich über 1.700 Liter. Gespann-Fahrer wird freuen, dass der Passat GTE zu den wenigen Hybridfahrzeugen gehört, die Zuglasten bewegen können. 1.600 Kilogramm darf er an den Haken nehmen. Die Hybridversion wird als Limousine und als Variant angeboten.

Die Diesel

Vier Vierzylinder-Aggregate stehen bereit. Neu ist der 2,0-Liter-Motor mit 110 kW/150 PS, mit dem Namenszusatz Evo. Er stellt 340 oder 360 Nm bereit. Das manuelle Sechsgang-Getriebe verkraftet 20 Nm weniger als das 7-Gang-DSG. Alle TDI arbeiten mit Harnstoffeinspritzung und einem SCR-Katalysator. Der 1,6 Liter Basisdiesel leistet 88 kW/120 PS, Drehmomentspitze 250 Nm bei 1.600 U/min. Sein Verbrauch liegt zwischen 4,2 und 4,4 Liter. Der 2,0 TDI bringt es auf 140 kW/190 PS und 400 Nm bei 1.900 U/min. Normverbrauch 4,5 bis 4,6 Liter. Spitzen-Diesel ist der gleichgroße Motor mit 176 kW/240 PS, immer mit dem Allradantrieb 4motion und dem Siebengang-DSG gekoppelt. Drehmoment: 500 Nm bei 1750 U/min. Sprit-Konsum 5,8 bis 5,9 Liter. Der höherbeinige Offroad-Kombi Alltrack verlangt ebenso viel. Als Spitzentempo erreichen die Limousine 247, der Variant 241 und der Alltrack 239 km/h.

Travel Assist

Er gibt einen Vorgeschmack auf teilautomatisiertes Fahren. Der Travel Assist regelt bis Tempo 210 die Geschwindigkeit vorausschauend. In Zusammenarbeit mit dem Navigationssystem beachtet er Tempolimits. Er nimmt rechtzeitig den Druck vom Gaspedal, um den Schwung zu nutzen. Neu an Bord: der optionale Emergency Steering Assist, der bei einem drohenden Auffahrunfall automatisch ein Ausweichmanöver einleitet. Die Spurerkennung ist Serie im Passat.

Infotainment

Die Informations- und Unterhaltungssysteme im Passat sind auf Wunsch mit einer eigenen SIM-Karte ausgerüstet. Und somit permanent online. Das erleichtert die Verkehrseinschätzung des Navigationssystems und ermöglicht etwa effizientere Umleitungsrouten. Ein überarbeitetes, digitales Cockpit mit vereinfachter Bedienung und drei verschiedenen Anzeigemodi sowie die intuitive Sprachsteuerung der Systeme geben auch ihr Debüt.

Der neue Passat rollt im September zu den Händlern.