Waldviertel Rallye 2017 – Mundl im Glück

Hermann Neubauer – Vizestaatsmeister 2017
Kris Rosenberger – Staatsmeister für historische Automobile

Waldviertel Rallye 2017- Die Prognosen vor dem Finale wurden auf Punkt und Beistrich eingehalten. Das Rallye-Finale 2017 im Waldviertel war der erwartete Sekundenkrimi vom Anfang bis zum Schluss. Die Klasse der Protagonisten, die sich um den Staatsmeistertitel ritterten, ließ aber auch gar nichts anderes zu. Mit Raimund Baumschlager, Hermann Neubauer und Niki Mayr-Melnhof lagen am Ende jene Piloten vorne, die das ganze Jahr hindurch den Ton vorgegeben haben.

Was mit einer Bestzeit von Niki Mayr-Melnhof begann, ging am Samstag mit dem Sieg und damit dem insgesamt 14. Championat für Raimund Baumschlager zu Ende. Dass letztendlich zwischen ihm und dem Salzburger Titelverteidiger Hermann Neubauer nach 125 SP-Kilometern nur fünf Sekunden lagen, dokumentiert die unglaubliche Gleichwertigkeit unter der heimischen Fahrerelite.

Ganze acht Mal wechselte die Führung auf den 14 Prüfungen zwischen Hermann Neubauer und Raimund Baumschlager. Der größte Zeitunterschied zwischen den beiden war nach sieben Wertungsabschnitten 4,7 Sekunden, und vor der allerletzten, vier Kilometer langen Herausforderung in der Arena in Fuglau passte praktisch kein Haar mehr zwischen die zwei Kontrahenten – 0,8 – in Worten acht Zehntel Sekunden lag Neubauer vor Baumschlager. Doch ausgerechnet im entscheidenden Abschnitt spielte dem 29-jährige Lungauer die Technik einen Streich. Die Antriebswelle des Ford Fiesta brach und Neubauer verlor 6,2 Sekunden auf den entfesselnd agierenden neuen Meister Raimund Baumschlager.

Die 2WD Wertung

2WD Staatsmeister Julian Wagner
Christoph Zellhofer 2017 vom Pech verfolgt – so auch im Waldviertel

Der Staatsmeistertitel ging an den Oberösterreicher Julian Wagner, der damit seinen Bruder Simon Wagner beerbte. Dass Julian zu den schnellsten 2WD-Piloten des Landes zählt, unterstrich er mit acht Sonderprüfungsbestzeiten, und kein einziges Mal war er schlechter als Zweiter. Dennoch überraschte die Souveränität, mit welcher der 22-jährige im R2 das Finale beherrschte. Von Beginn an voll fokussiert leistete er sich nicht den kleinsten Fehler und fuhr so zum bislang größten Triumph seiner noch jungen Karriere. Dass mit Bruder Simon ein taktisch wichtiger Platzhalter zur Konkurrenz hinter Julian in der Rallye unterwegs war, sorgte für zusätzliche Beruhigung im Cockpit des neuen Meisters. Der Niederösterreicher Michael Kogler im Citroen R3 konnte da nicht mithalten, er konnte den späteren Sieger freilich nie gefährden. Zum persönlichen Drama wurde das Waldviertel-Abenteuer für Daniel Wollinger. Der Renault-Clio-Pilot war mit der vermeintlich besten Ausgangsposition ins Finale gegangen, hätte ihm doch ein dritter Platz zur ersten Meisterkrone genügt. Doch schon am ersten Tag spielten dem Steirer zuerst die Technik, dann wohl auch die Nerven einen Streich. Letztendlich reichte es nur zum sechsten Platz in der Klasse.

Rallye Waldviertel 2017, Endstand nach 14 Sonderprüfungen:

  1. Raimund Baumschlager/P. Winklhofer A/A VW Polo WRC         1:16:03,9 Std 2. Hermann Neubauer/Bernhard Ettel        A/A      Ford Fiesta WRC            +5,4 Sek 3. Niki Mayr-Melnhof/Leop. Welsersheimb A/A      Citroen DS3 WRC        +37,0 Sek 4. Christian Schuberth-Mrlik/Ilka Minor       A/A      Skoda Fabia R5         +2:16,3 Min 5. David Botka/Mark Mesterhazi                 H/H     Skoda Fabia R5         +2:34,4 Min 6. Attila Rongits/Laszlo Hannus                  H/H     Mitsubishi Evo IX       +6:30,1 Min 7. Joszef Trencseny/Gabor Verba              H/H     Skoda Fabia R5         +6:30,9 Min 8. Lielkajis Guntis/Grosus Ivars                  LV/LV  Mitsubishi Evo IX        +8:25,5 Min 9. Sebastian Kletzmayr/Martin Tomasini    A/A      Mitsubishi Evo VII      +8:33,2 Min 10. Tomas Kurka/Jakub Oral                        CZ/CZ Ford Fiesta R5          +9:22,3 Min 11. Julian Wagner/A. Katharina Stein           A/A      Opel Adam R2            +9:32,6 Min 12. Günter Knobloch/Jürgen Rausch            A/A      Subaru Impreza       +10:07,6 Min 13. Simon Wagner/Gerald Winter                 A/A      Opel Adam R2         +10:16,0 Min 14. Roman Mühlberger/Katja Totschnig       A/A      Mitsubishi Evo VI     +10:49,3 Min 15. Michael Kogler/Andre Kachel                  A/D      Citroen C3 R3          +10:49,4 Min