Das Henne-Ei-Problem gelöst

Emsland, Münsterland und Ruhrgebiet sollen ein Ausgangspunkt für die Wasserstoffwirtschaft werden und so zur Erreichung der Klimaziele beitragen. Bis 2025 soll eine Infrastruktur von Lingen bis Gelsenkirchen mit grünem Wasserstoff die CO2-Emissionen der Industrie deutlich reduzieren. Die fünf beteiligten Unternehmen BP, Evonik, Nowega, OGE und RWE haben jetzt die Realisierungsverträge im Rahmen des Projektes „GET H2 Nukleus“ unterschrieben. Sie beginnen damit die Umsetzung ihres ersten „Important Project of Common European Interest“ im Rahmen der EU-Förderung solcher wichtigen Projekte von europäischem Interesse.

Die Projekte zielen darauf ab, im Emsland, Münsterland und Ruhrgebiet einen Kernpunkt für die künftige Wasserstoffwirtschaft zu etablieren. Durch die Umsetzung wird in den Regionen die Basis für den Anschluss weiterer Wasserstoff-Erzeuger und -Abnehmer gestärkt. Dadurch wird GET H2 Nukleus ein zentraler Wirtschaftsfaktor für Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen.

Wasserstoffnetzwerk startet 2025

Die jetzt unterzeichneten Verträge überwinden das Henne-Ei-Problem. Die Verträge regeln die Errichtung von Wasserstoffleitungen und Partnerrechte bis zum GET H2 Nukleus-Start. Sie berücksichtigen die Kooperation im zukünftigen Markt, geplante Systemerweiterungen und die Integration neuer Akteure. Das Netzwerk ist für alle offen und diskriminierungsfrei.

Zusammenfassung – RWE plant in Lingen mit grünem Strom Wasserstoff zu produzieren. Ab 2025 soll die Anlage im Gaskraftwerk Emsland starten, als einer der ersten 100 MW-Elektrolyseure weltweit. Ein späterer Ausbau auf 300 MW ist geplant.

Umbau und Erweiterung für grüne Energie

Auf der Strecke von Lingen über den Chemiepark von Evonik in Marl nach Gelsenkirchen sollen bestehende Leitungen des heutigen Erdgasnetzes von Nowega und OGE sowie bestehende Leitungen von Evonik auf den Transport von Wasserstoff umgestellt werden. Für die Anbindung von Erzeugern und Abnehmern werden darüber hinaus kürzere Leitungsabschnitte neu gebaut. In den BP-Raffinerien in Gelsenkirchen und Lingen sowie im Chemiepark Marl soll grüner Wasserstoff im Produktionsprozess sowie als Rohstoff eingesetzt werden, als Ersatz für den „grauen“ Wasserstoff, bei dessen Erzeugung CO2-Emissionen anfallen. Für die chemische Industrie dient Wasserstoff nicht nur als Energiequelle, sondern ist als Rohstoff für zahlreiche Produkte wichtig.

RWE plant Wasserstoffspeicher in Gronau-Epe und BP einen Elektrolyseur in Lingen anzubinden. GET H2 Nukleus‘ Infrastruktur ermöglicht den Anschluss weiterer Erzeuger, Abnehmer und wichtiger Importrouten.