E-Auto-Rekord: Rimac mit 412 km/h

Ein serienmäßiger Rimac Nevera sorgte mit 412 km/h für einen neuen E-Auto-Rekord. Er pulverisierte damit den alten Rekord von 269 km/h eines Tesla Model S Plaid auf dem Nürburgring.

Ort des Geschwindigkeitsrausches war das Automobil-Prüfgelände für Personen- und Nutzfahrzeuge im Südosten Papenburgs. Dort gibt es unter anderem einen 12,3 Kilometer langen Rundkurs mit zwei vier Kilometer langen Graden und zwei überhöhten Kurven, die ein Durchfahren bis 250 km/h erlauben. Die Messung der erreichten Geschwindigkeit übernimmt ein GPS-basiertes Messgerät.

Der Rimac Nevera pulverisierte mit 412 km/h den bisherigen E-Auto-Rekord.

Die vier Elektromotoren – einer pro Rad – des Rimac Nevera leisten zusammen 1.408 kW/914 PS und stellen ein Drehmoment von 2.360 Nm zur Verfügung. Was den neuen E-Auto-Rekord des Rimac mit 412 km/h sicherstellte. Nur die straßenzugelassenen Michelin Cup 2R-Reifen sowie das bei Elektrofahrzeugen übliche Ein-Gang-Getriebe setzten dem Vorwärtsdrang Grenzen.

Alltagstaugliches PS-Monster

Miro Zrnčević, Rimacs Chef-, Test- und Entwicklungsfahrer. „Mit dem Nevera haben wir ein Auto geschaffen, das ein solches Tempo meistert. Aber nicht nur das. Der Wagen ist alltagstauglich. Weil er mit einer einzigen Ladung eine Reichweite von 550 Kilometern schafft und auch auf kurvenreichen Strecken eine gute Figur macht. Das Wichtigste während des Top-Speed-Versuchs war die Stabilität des Autos.“

Beim Dragster-Rennen über die Viertelmeile hatte der Rimac schon vorher seine Qualitäten unter Beweis gestellt. Für die Viertelmeile (402,34 Meter) benötigte er im August vergangenen Jahres auf dem Famoso Dragstrip, nördlich von Los Angeles, aus dem Stand 8,582 Sekunden. Ein Fabelwert und mehr als eine halbe Sekunde schneller als ein Tesla Model S Palid. Am Ende der Viertelmeile betrug seine Geschwindigkeit 269,58 km/h. Dafür musste die Strecke mit einem besonders rutschfesten Belag versehen sein, ansonsten hätten die Räder durchgedreht.

Sämtliche, für dieses Jahr geplanten 150 Modelle des 2,15 Tonnen schweren PS-Monsters sind längst ausverkauft. Doch Rimac wird nachlegen, zumal das Unternehmen in Kroatien vor einem Jahr eine Partnerschaft mit Bugatti eingegangen ist. In den kommenden Jahren soll es zusammen mit Porsche an der elektrifizierten Zukunft von Bugatti arbeiten. Aber es soll auch für Porsche selbst, sowie für Kunde Ferrari elektrisches Knowhow liefern. (aum, hrr)