Reichweite von E-Transportern verdreifachen

Mit dem Einsatz de Brennstoffzellentechnik lässt sich die Reichweite von E-Transportern verdreifachen. ABT e-Line bringt jetzt die Brennstoffzelle in die Serie. „Wir sehen einen sinnvollen Einsatzbereich der Wasserstoff-Brennstoffzelle in der Langstreckenlogistik“, so Eric Plekkepoel, CEO der ABT e-Line GmbH. Das ist eine Tochterfirma der ABT Gruppe, die sich auf alternative Antriebe spezialisiert hat.

Die Ausgangslage

Transporter mit Verbrennungsmotoren stoßen hohe Mengen CO2 aus. Batteriebasierte Elektroantriebe sind zwar lokal emissionsfrei, aber ihre Reichweite ist limitiert und das Nachladen nimmt viel Zeit in Anspruch. Immerhin sind etwa in der Expresslogistik Tagesetappen von 800 km üblich. Wofür ohne Ladestopp Batteriegrößen von 300 kWh nötig wären. Dass das in der Transporter-Klasse nicht darstellbar ist, zeigt ein Vergleich mit dem Pkw-Bereich. Dort verfügen E-Autos selbst im Premiumbereich selten über Batteriekapazitäten von mehr als 100 kWh.

Mit dem integrierten Brennstoffzellensystem gelingte es  ABT e-Line, die Reichweite von E-Transportern  zu verdreifachen.

Step by Step

Das Unternehmen konnte bei zwei großen Tier-1-Projekten in den letzten drei Jahren viel Erfahrung bei der Integration von Brennstoffzellen-antrieben sammeln. Im nächsten Schritt hat man zwei serienmäßige E-Transporter als Demonstrator-Fahrzeuge mit dieser Technik umgerüstet. Erstmals präsentiert hat ABT e-Line diese auf der IAA Transportation in Hannover Ende September. Die Marktnachfrage ist so groß, dass man sich entschloss, die Serienentwicklung mit Partnern zu starten.

Beim Aufbau der Demonstrator-Fahrzeuge haben die Kemptener die Fahrzeugintegration des Brennstoffzellensystems, das Sicherheitskonzept des Gesamtfahrzeugs, den kompletten Fahrzeugaufbau und die Straßenzulassung übernommen. Weiters hat man ein 700-bar-Wasserstofftanksystem integriert. Zwei bis sieben Speichertanks sind in wenigen Minuten betankbar. Aufgrund der Fahrzeugarchitektur und der verfügbaren Bauräume stellten die Umbauten eine Herausforderung dar. Die Mühe hat sich aber mehr als gelohnt. Durch die Realisierung des neuen Antriebskonzepts wurde ein Reichweitenplus von mehreren hundert Kilometern erzielt. So konnte man die Reichweite von E-Transportern verdreifachen. Das Nachtanken ist jetzt sogar später nötig als bei vergleichbaren Diesel-Modellen.

Enormes Potenzial für die Brennstoffzelle

Auch wenn die Zukunft der Mobilität aus Effizienzgründen überwiegend batterieelektrisch sein wird, bietet die Brennstoffzelle gerade im Transporterbereich ein enormes Potenzial für Nischenanwendungen. Die wasserstofftypische Energiedichte, die sich mit der aktuellen Batterietechnik bei weitem nicht realisieren lässt, ist hier ein echter USP. Wenn es auf Reichweite ankommt. Zudem geht das Nachtanken wesentlich schneller als das Aufladen von Batterien. ABT e-Line nimmt bei Brennstoffzellenantrieben die Rolle eines Technologietreibers und Experten für die Konzeption und Umsetzung von marktreifen Kleinserien ein.