Voll- oder Teilkasko: Welche KFZ-Versicherung ist nötig?

Viele Autofahrer stellen sich die Frage, welche KFZ-Versicherung nötig ist, Voll- oder Teilkasko. Nur für Neuwagen? Viele Fragen rund um dieses Thema, über dass Sie hier näher Informationen finden.

In Österreich ist es gesetzlich vorgeschrieben, eine KFZ-Haftpflichtversicherung abzuschließen. Diese deckt von Fahrern verursachte Schäden ab. Dazu gehören nicht nur Sachschäden wie ein umgefahrenes Verkehrsschild, sondern auch Personenschäden. So ist sichergestellt, dass für Opfer von Verkehrsunfällen auch dann finanziell gesorgt ist, wenn der Unfallverursacher zahlungsunfähig sein sollte. Achtung: Es gibt natürlich Situationen, in denen die Versicherung aussteigt, zum Beispiel bei Fahren unter Alkoholeinfluss.

In der Regel sind durch normale Haftpflichtversicherungen nur Schäden gedeckt, die jemand anderen betreffen. Das eigene Fahrzeug bleibt außen vor. Genau hier greift die Kaskoversicherung. Man kann sie als Erweiterung der gesetzlich vorgeschriebenen KFZ-Versicherung verstehen, und wird freiwillig abgeschlossen. So ist auch das eigene Auto geschützt. Die Versicherung kommt dann zum Beispiel zusätzlich bei Diebstahl auf.

Was ist der Unterschied zwischen einer Vollkasko und Teilkasko KFZ-Versicherung?

Die Frage, ob man sich für eine Vollkaskoversicherung oder Teilkaskoversicherung entscheidet, stellt sich vor allem bei der Neuanschaffung eines Pkw. Als Entscheidungsgrundlage sollte hier weniger auf das Alter des Fahrzeuges, sondern dessen Wert, Fahrverhalten und das Einsatzgebiet zurückgegriffen werden. Nicht zu vergessen ist auch der Selbstbehalt.

Die Teilkasko

Bei Schäden, die durch äußere Einflüsse zur Beschädigung des eigenen Fahrzeuges geführt haben, zahlt die Teilkaskoversicherung. Hierzu zählen etwa:

  • Brand oder Explosion

  • unmittelbare Einwirkung durch Sturm, Hagel, Blitzschlag oder Überschwemmung

  • teilweise Deckung von Schäden an der Verkabelung durch Kurzschluss

  • Diebstahl

  • Glasbruch

  • Haarwildschäden

  • teilweise Marderschäden

foto: mick haupt/unsplash

Die Vollkasko

Eine Vollkaskoversicherung ergänzt die Leistungen der Teilkasko und kommt zusätzlich bei folgenden Schäden auf:

  • selbstverschuldete Schäden – teilweise sogar bei grober Fahrlässigkeit

  • Fahrerflucht des Unfallgegners

  • fehlende Haftbarkeit des Schadensverursachers

  • Unfähigkeit des Unfallgegners, den Schaden zu begleichen

  • mut- und böswillige Zerstörung durch unbekannte Dritte

Außerdem kann man optionale Zusatzpakete einschließen. Dazu zählen zum Beispiel E-Pakete (für Elektro- oder Hybridfahrzeuge), oder ein Inhaltsschutz für Camper (für Wohnmobile bis 3,5 t Gesamtgewicht).

E-Paket

  • Höchstentschädigungssumme € 10.000,- auf Erstes Risiko

  • Schäden am Fahrzeug durch indirekten Blitzschlag beim Aufladen

  • Schäden verursacht durch Bedienfehler des vom Hersteller freigegebenen Ladegerätes

  • Diebstahl des Ladekabels

Camperinhaltsschutz

  • Höchstentschädigungssumme auf Erstes Risiko

  • Schäden infolge eines versicherten Ereignisses (z.B. Unfall, Sturm, Brand, Diebstahl)

  • im versperrten Wohnmobil befindliche elektronische Geräte wie z.B. Fernsehgeräte, Fotoapparate, Tablets oder Kühlboxen

  • außerhalb des Wohnmobils in geschlossenem Anbau z.B. Campingmöbel, Klimageräte/Heizlüfte

Der Selbstbehalt

Bevor man eine Kaskoversicherung abschließt, sollte man die Höhe des Selbstbehalts prüfen, denn dieser hat Einfluss auf die zu bezahlende Versicherungsprämie. In der Regel bedeutet ein höherer Selbstbehalt, dass die Versicherungsprämie niedriger ausfällt. Im Gegenzug führt eine höhere Versicherungsprämie zu einem niedrigeren Selbstbehalt. Somit verursachen ein hoher Selbstbehalt und eine niedrige Prämie im Schadensfall höhere Kosten für den Versicherungsnehmer.

Kaskoversicherung: Nicht nur für Neuwagen interessant

Bei der Überlegung, ob man eine Kaskoversicherung abschließen will, sollte einem bewusst sein, dass weniger das Alter des Autos die Basis für die Entscheidung darstellt, sondern vielmehr andere Faktoren. Zu diesen zählen etwa der Allgemeinzustand, die gefahrenen Kilometer, der Wert des Fahrzeuges und das Einsatzgebiet. Auch wenn zum Beispiel ein Oldtimer schon viele Jahre alt ist, kann es dennoch von Vorteil sein, eine Kaskoversicherung abzuschließen. Oft handelt es sich hier um besondere Schmuckstücke, die durchaus ihren Preis haben. Dies macht sie gegebenenfalls zu einem attraktiven Ziel für Diebstähle. Zudem können auch ältere Fahrzeuge noch in einem sehr guten Zustand sein. Vor allem, wenn sie sorgsam gepflegt und wenig genutzt wurden.

Was ist der Vorteil einer Kaskoversicherung?

Auch wenn sie nicht gesetzlich vorgeschrieben ist, lohnt sich in den meisten Fällen eine Kaskoversicherung als Ergänzung zur regulären KFZ-Versicherung.

Zwar ist die Versicherungsprämie bei einer Kaskoversicherung höher, aber dafür bietet sie den Vorteil eines umfassenden Schutzes. Im Ernstfall kann man dadurch einiges an Geld sparen und vermeidet so auch finanzielle Schwierigkeiten. Der Selbstbehalt ist nämlich meist wesentlich geringer als der Betrag, den man aufbringen müsste, um ein neues Fahrzeug oder sehr aufwendige Reparaturen zu bezahlen.

Das Kombinieren einer normalen KFZ-Versicherung mit einer Kaskoversicherung kann also empfehlenswert sein und durchaus vor so einigen schlaflosen Nächten bewahren. Voll- oder Teilkasko: Die Frage welche KFZ-Versicherung nötig ist – Voll- oder Teilkasko – ist in hohem Maß von den persönlichen Präferenzen des Fahrzeugbesitzers abhängig.

pr