VW Amarok: Ein Premium-Pick-up

VW hat einen neuen Amarok vorgestellt, ein Premium-Pick-up. Von der ersten Pick-up-Generation konnte man weltweit mehr als 830.000 Mal verkaufen. Die Hannoveraner entwickelten zusammen mit Ford eine gemeinsame Plattform. Auf der bereits Ende 2021 der Ranger in das Rampenlicht rollte. Selbstbewusst bezeichnet nun VW Nutzfahrzeuge seinen neuen Amarok als ein Premium-Pick-up. Er soll im September auf der Nutzfahrzeug-IAA in Hannover die offizielle Weltpremiere erleben. Ende des Jahres soll er dann zu den Händlern rollen.

VW Amarok „Panamera“

Entworfen und entwickelt hat man die zweite Generation in Deutschland und Australien. Mit 5,35 Meter ist er knapp zehn Zentimeter länger als der Vorgänger. Der Radstand wuchs sogar um mehr als 17 Zentimeter auf 3,27 Meter. Daraus ergeben sich nicht nur mehr Platz und eine größere Ladefläche. Sondern auch kürzere Überhänge und damit dank größerer Böschungswinkel eine verbesserte Geländetauglichkeit. Auch die gesteigerte Watttiefe von 500 auf 800 Millimeter lässt den Amarok nun deutlich tiefere Furten und Flussbette durchqueren.

VW Amarok „Aventura“

Design des neuen Amarok

„Eine echte Fahrmaschine“ ist der Amarok, mit der in die Breite gezogenen Frontpartie und hoch aufragender Motorhaube. Mit den horizontalen Kühlergrill-Querspangen, in denen in allen fünf Ausstattungsvarianten LED-Scheinwerfer integriert sind. In den höheren Versionen kommt serienmäßig auch LED-Matrix-Licht zum Einsatz. Unter den Querspangen geht die Kühlergrillmaske ausstattungsabhängig in eine weitere horizontale Ebene der Frontpartie über. Oder – im Fall der beiden Topvarianten – in ein X-förmiges Design.

Auf den Markt kommen soll der neue Amarok als DoubleCab und SingleCab. Ein typisches Amarok-Merkmal in der Silhouette beider Versionen sind die erneut halbrunden Radläufe über den bis zu 21 Zoll großen Leichtmetallrädern. Markant ist der neue Pick-up auch aus der Heckperspektive. Bei der springt unterhalb des großen VW- Zeichens über die nahezu gesamte Breite der Ladeklappe der Schriftzug Amarok ins Auge. Eingerahmt von C-förmigen Rückleuchten.

Das Innenleben

Das Interieur zeigt eine Mischung aus digitalen Funktionen und analogen Tasten respektive Dreh-Drückreglern. So steuert man etwa die Lautstärke des Infotainmentsystems und die Einstellungen des Allradantriebs über solche Hardkeys. Das Spektrum der Displays besteht aus digitalen 8-Zoll-Instrumenten und einem senkrechten 10-Zoll-Tablet-Touchscreen (ab Style beide serienmäßig in 12-Zoll) für das Infotainmentsystem. Luxuriös wird es in den beiden Topversionen, wenn serienmäßig Lederoptik mit Kontrastnähten für Instrumententafel einzieht. Oder vielfach elektrisch einstellbare Ergonomie-Ledersitze. Oder ein Harman-Kardon Soundsystem. Dazu gibt es je nach Ausführung bis zu 20 neue Fahrassistenzsysteme, wie etwa die automatische Distanzregelung, sowie sechs verschiedene Fahrprofile.

Das Arbeitstier Amarok

Der neue VW Amarok Premium-Pick-up kann aber auch ordentlich zu- und aufpacken. Wie beim Vorgänger bietet die Ladefläche zwischen den Radkästen Platz für eine quer eingeladene Europalette. Die SingleCab-Version kann sogar zwei davon aufnehmen. Die Ladefläche ist jeweils mit bis zu 500 Kilogramm belastbar. Analog dazu stieg die maximale Zuladung von gut einer Tonne auf jetzt 1,16 Tonnen. Die so genannte Cargo-Box kann außerdem neben einem manuellen mit einem elektrisch betätigten Rollo gesichert werden. Darüber hinaus gibt es für die Ladefläche Features wie ein Bike-Halter, ein multifunktionales Trägersystem oder auch ein Hardtop. Mit dem verwandelt sich der Pick-up quasi in ein SUV mit dem Ladevolumen eines Vans. Die maximal Anhängelast liegt je nach Antrieb bei bis zu 3,5 Tonnen.

Motoren des Amarok

Fünf Motoren bietet VW für seinen neuen Amarok. Wobei voraussichtlich nur drei davon bei uns zu haben sein werden. Der Vierzylinder-Basisdiesel mit 110 kW/150 PS kommt nur in Afrika zum Einsatz. Auch der 2,3-Liter-Turbobenziner aus dem Ford-Regal mit 222kW/302 PS sei „speziell für klassischen Benzinermärkte konzipiert“. Bei uns geht es mit dem 2-Liter-TDI mit 125 kW/170 PS los. Darüber rangiert der Biturbo-Vierzylinder mit 150 kW/204 PS sowie als vorläufige Topmotorisierung ein 3,0-Liter-V6-Diesel. Der bringt in der EU-Variante 177 kW/241 PS und 600 Nm Drehmoment auf die Straße. Serienmäßig im V6 verbaut sind außerdem der Allradantrieb sowie die von Ford bekannte Zehngang-Automatik. Die bietet man optional auch für den stärkeren Vierzylinder-TDI an. Standard sind manuelle 5- oder 6-Gang-Getriebe sowie eine 6-Gang-Automatik.

Obwohl VW sich gerade gerne als Pionier der Elektromobilität präsentiert, spielt das Thema Elektrifizierung beim Amarok offenbar zurzeit keine Rolle. Man orientiert sich da an der Kundennachfrage. Und in vielen Märkten der Welt sei weder die Elektrifizierung so weit vorangeschritten wie in Europa noch verlangten die Kunden danach. Auch das drohende Verbrenner-Verkaufsverbot in Europa schreckt nicht. Man rechnet mit einer Laufzeit von zehn Jahren und könne flexibel reagieren, sollte eine Elektrifizierung erforderlich sein. (fw, aum)