E-Mobilität erhöht Abhängigkeit von China

Dass die E-Mobilität in der aktuellen geopolitischen Situation die Abhängigkeit von China weiter erhöht, davor warnt Uniti. Das ist die Interessenvertretung deutscher mittelständischer Mineralölunternehmen. Neben Versorgungsrisiken drohe auch eine Abwanderung von Wertschöpfung aus unseren Breiten nach China.

China fördert und verarbeitet laut Uniti rund 87 Prozent der weltweiten Vorkommen Seltener Erden. Und bis zu 65 Prozent von Metallen wie Kobalt, Kupfer, Lithium und Nickel. Man benötigt sie für den Ausbau der Elektromobilität in großen Mengen. Der Bedarf an diesen Metallen für den Bau von Elektroautos ist gerade durch die Batterien enorm.

So fänden sich in E-Fahrzeugen je nach Akkugröße bis zu 70 Kilogramm Cobalt, 13,5 Kilogramm Lithium und 80 Kilogramm Kupfer. Weitere Mengen Kupfer würden darüber hinaus beim Aufbau der Ladeinfrastruktur eingesetzt. Mehr als die Hälfte aller Rohstoffe, die man für Elektromotoren benötigt, stammen aus China, warnt Uniti. 45 Prozent der importierten Seltenen Erden kämen ebenfalls von dort.

Uniti-GF Elmar Kühn

Die negativen ökonomischen Effekte übermäßiger Rohstoffabhängigkeiten von einigen wenigen Staaten zeigen sich aktuell bei Erdgas. Da resultieren aus der notwendigen Loslösung von Russland hohe Kosten und Versorgungsunsicherheiten für Wirtschaft und Verbraucher. Uniti warnt davor, ähnliche Fehler zu wiederholen: „Bei der E-Mobilität begibt sich die heimische Automobilindustrie in eine gefährliche, einseitige Rohstoffabhängigkeit von China“, stellt Uniti-Geschäftsführer Elmar Kühn besorgt fest. Das Land dominiere auch die mit drei Viertel der Kapazitäten auch die Batterieproduktion. Nun, dass die E-Mobilität die Abhängigkeit von China erhöht, ist keine neue Erkenntnis. Aber es ist wichtig, immer wieder darauf hinzuweisen, dass Europas Wirtschaft mehr und mehr an Autarkie verliert. (aum)